Freitag, 28. Oktober 2005

When a dog takes over control …

Ich bin wieder zurück! Habe ich euch gefehlt? Einmal durch Australien auf einem Motorrad. (Ausführlicher Reisebericht hier und hier). Thomas Mann, Max Frisch, Sabina Naber, Horst Eckert, Dan Brown, Alexander Jardin, Stefan Slupetzki, Bernhard Salomon, Arundhati Roy und ein paar Andere in der Satteltasche. Ohne Internet, ohne E-Mail, ohne Telefon, ohne Fernseher.

Zurück in der Zivilisation gleich berieselt von zwei deutschen Krimis im australischen Fernsehen: »Inspector Rex« und »Bernstein und Bronski« (oder war es Bronski und Bernstein?) Kopfschüttelnd saß ich vor der Glotze und fragte mich: Ist das das Beste was der deutsche Krimi zu bieten hat und ist der deutsche Krimi als Exportprodukt international überhaupt konkurrenzfähig?

Absolut, meint Horst Eckert, vor kurzem noch ein Sprecher des Sydikats dem Verband der deutschsprachigen Krimiautoren. Er sagte, der deutsche Krimi habe das Stigma seiner mangelnden Tradition längst hinter sich gelassen und präsentiere sich derzeit als absolut konkurrenzfähig im europäischen Umfeld.

Der Berliner Kritiker und Herausgeber Thomas Wörtche schrieb zu dieser Frage vor gut einem Jahr: Der deutsche Krimi sei »irrelevant und unglücklich«, denn er habe keine Tradition und »ohne Tradition keine breite Kultur, höchstens Einzelstücke.«

Hans Peter Karr aka Reinhard Jahn antwortete in einem Interview auf die Frage nach der Lage des deutschen Krimis im Vergleich zur internationalen, vorwiegend englischen Konkurrenz: »Ohne die vielen Leser, die deutsche Krimis kaufen, hätten wir deutsche Autoren in den letzten Jahren unsere Position neben den internationalen Autoren nicht so gut ausbauen können. Diese Entwicklung wird sich auch in der Zukunft fortsetzen, davon bin ich überzeugt.« und bezieht sich auf internationale Konkurrenz im inländischen Buchmarkt. Er fügt noch hinzu: »Der deutsche Krimi ist immer dann gut und konkurrenzfähig, wenn er eine gute und spannende Geschichte aus der Welt erzählt, in der wir leben. Das haben Kollegen wie -ky, Molsner und Werremeier unter Beweis gestellt. Man darf den Leser nicht einfach mit Floskeln und Klischees abspeisen, nach dem Motto: "Harry, schau mal auf der letzten Seite nach, wer der Mörder ist!"«

Aha, wir verstehen.

Genug der theoreitschen Abhandlungen. Wen findet man in australischen Buchhandlungen?

Meine Erfahrung bei Dymocks in der Innenstadt ist typisch für lokale Buchläden:

»Hi, I’m looking for some German crime fiction«
»Sorry, can you tell me the name of the Author or a title or maybe an ISBN number?«
»Well, I can give you some Names: -ky, Molsner, Werremeier.«
»What? Can you spell them for me?«
»Okay, -ky, Minus Kilo Yankee. Molsner, Mike, Oscar, Lima, Sierra, November, Echo, Romeo ...«

Die nette, vielleicht etwas zu junge Buchhändlerin bemüht sich, sucht in mehreren Verzeichnissen, bemüht sogar Amazon, weil man dort sicher die ISBN fände sagt sie.

»Sorry«, sie kann ihren genervten Gesichtsausdruck nicht verbergen und schickt mich zur Konkurrenz.

Nach fünf Buchhandlungen endlich Erfolg. Er habe sich auf internationale Autoren spezialisiert. Gleich drei Bücher von Ingrid Noll hat er im Laden: Hell Hath No Fury, The Pharmacist und Head Count. Ich kaufe sie. Der Buchhändler ist froh, dass er sie los ist. Vor zwei Jahren habe er sie auf Kundenwunsch bestellt. Wurden nie abgeholt, seither verstauben sie im Regal. Deutsche Autoren? Grass und Mann gingen so la la sagt er. Auch Frisch. Lebende Autoren? Grass oder Bernhard Schlink mit seinem Vorleser, sonst fiele ihm keiner ein. Krimis? Außer Noll wisse er jetzt nicht wen er noch empfehlen könne. Außerdem deutsche Krimis? Ob ich denn nicht Fernsehen würde. Inspector Rex: »When a dog takes over control« — was bedeutet das eigenlich? — oder Derrick. Amber und Bossek (Er meint wohl Bernstein und Bronski), die neue Serie? Deutsche und Krims Na Ja? Hm, ach ja da war auch noch die Jellinek…
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Sonntag, 14. August 2005

Der eiserne Arsch auf einer Nackten (Eucla - Sydney)


Vier Uhr Morgens, nach einer kurzen Nacht, die Hyosung hat sich bis jetzt wacker geschlagen und fängt an Spaß zu machen. Ein kurzer Check: Öl, Kette, Beleuchtung, Blinker, Brems- und Kühlflüssigkeit, alles in Ordnung. Nur der verbogene Bremsgriff beginnt zu nerven. Und auch der Scottsoiler, der seiner Aufgabe nicht mehr nachkommt, da er von der Werkstatt an der falschen Stelle montiert wurde.


Der Eyre Highway führt jetzt direkt an der bis zu vierzig Meter abfallenden Steilküste entlang. Am Walzentrum im Marinepark Head of Bight tausche ich den defekten Griff aus und nutze diesen nicht eingeplanten Stop, um den rund 150 Walen zuzusehen, die hier jedes Jahr im warmen Wasser der Bucht kalben. Für drei Monate werden die Walbabys von ihren Müttern täglich mit 200 Liter Milch gefüttert, um sie für die 3.000 Kilometer lange Reise in antarktische Gewässer vorzubereiten.


Genug Wale geguckt. Für heute sind 1000 Kilometer ostwärts geplant. Viel zu sehen gibt es auf der Strecke nach Adelaide nicht. Ein Tankstop in Yalta, wo neben Benzin Aboriginal-Kunst verkauft wird, ein Stopp in Ceduna, das mit seinen rund 4000 Einwohnern zumindest die Illusion einer kleinen Stadt erwecken möchte, einer kurzen Pause in Kimba, das genau auf halben Weg zwischen Perth und Sydney liegt. Vorbei an Iron Knob, einem Hügel, der durch den Abbau von Eisenerz um 150 Meter geschrumpft ist, nach Port Augusta und weiter nach Adelaide.

Nach 2.700 Kilometern Einsamkeit wirkt das eigentlich ziemlich verschlafene Adelaide wie eine vibrante Großstadt. Hier funktioniert endlich mein Radio und ich muss mir nicht länger das Geschwätz des Windes anhören. Auf dem ersten Sender, den ich empfange, verspricht ein redseliger Wanderprediger Erleuchtung, wenn ich mich an Jesus wende und ihm eine freiwillige Spende überweise. Adelaide wird seinem Ruf, die Stadt der Kirchen zu sein, gerecht.


Eine heiße Dusche, frische Klamotten und ab an den Strand nach Glenelg, wo ich mir einen Käsekuchen und einen Café Latte gönne. Die Comet parkt direkt zwischen einer Buell und einer brandneuen Ducati. Ich kann es nicht fassen, sie stiehlt den Edelbikes tatsächlich die Show, wenn auch nur kurz."Hyo ... was? Wo kommt die denn her? Sieht nicht schlecht aus das Teil, taugt sie was? Bist du den ganzen Weg von Perth ... ?"


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Die Stadt ist an zwei Seiten von Hügeln umgeben. Hier liegt Hahndorf, ein Ort der verbissen sein deutsches Erbe pflegt, auch wenn es ein wenig wie Disney-Land wirkt. Dahinter findet man im Barossa Valley einige der besten Weine, die Australien zu bieten hat. Die Hyosung liebt die kurzen kurvenreichen Pässe durch die Hügel und will in die Kurven gedrückt werden. Mir ist alles recht, solange es nicht wieder geradeaus geht.


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Die urbane Atmosphäre Adelaides wirkt nach dem Ritt durch die Nullarbor eigenartig unwirklich. Ich kann es kaum erwarten, wieder den Gummi auf den Asphalt zu bringen. 1.700 Kilometer sind es von hier nach Sydney. Das sollte reichen, um im dritten Anlauf das IBA Saddle Sore 1600k Zertifikat zu erreichen. Gut ausgeschlafen mache ich mich am nächsten Morgen auf den Weg.

Die ersten 100 Kilometer geht es gut voran. Danach fange ich jedoch an, an meinem Verstand zu zweifeln und frage mich, warum ich mir das Ganze überhaupt angetan habe: Eine Kaltfront hat beschlossen, auch die Nullarbor zu durchqueren. Bisher war ich ihr voraus. Jetzt ist sie dabei, mich einzuholen. Bis Melbourne kämpfe ich gegen Windböen von bis zu 120 km/h an. Verschlimmert wird das Ganze noch durch fallende Temperaturen und ständig wechselnde Windrichtungen.

Solange der Wind direkt von hinten weht, ist er willkommen. Kommen die Böen jedoch seitlich, oder schräg zur Fahrtrichtung, macht die leichte Comet was immer der Wind ihr befiehlt. Teilweise muss die Maschine so stark in den Wind gedrückt werden, dass ich auf der seitlichen Kante des Sitzes hocke. Der magnetische Tankrucksack macht mehrmals Flugübungen.


Auf den 700 Kilometern bis Melbourne bleiben wieder zwei Stunden liegen. Die Einladung meines Freundes Roberts zum herzhaften Lunch beim Inder ist mehr als willkommen, auch wenn die Kaltfront auf ihrem Weg nach Sydney keine Mittagspause einlegt. Die Route wird wetterbedingt kurzerhand geändert und die Tour, nicht wie geplant der Küste entlang fortgesetzt, sondern über den Hume Highway, eine vierspurige Autobahn, die durch die Snowy Mountains führt. Eingepackt in Long Johns unter den Jeans, Regenkombi über der Lederjacke und darüber noch einen Thermooverall, der angeblich bis -33 Grad die Kälte fernhalten soll, mit Wollhandschuhen und darüber imprägnierten Thermohandschuhen hoffe ich, dem Wetter Paroli zu bieten.

Vergeblich, denn die Front beschließt, auf den restlichen 900 Kilometern den Hume Highway mit strömenden Regen, Schnee und ekeliger Kälte zu beglücken. Die Comet 650 hat damit kein Problem. Ich schon. Nach eineinhalb Stunden gibt die Imprägnierung der Handschuhe auf. Nachdem ich sie nach einem Tankstopp beinahe nicht mehr über die klammen Hände ziehen kann, beschließe ich, Helm und Handschuhe nicht mehr abzunehmen und ernte dafür bei jeder Tankstelle mitleidige Blicke. Die Feuchtigkeit hat mittlerweile ihren Weg unter den Regenkombi gefunden und beginnt sich im Schritt zu sammeln. Außerdem läuft es trotz Überschuhe in die Stiefel. Dagegen helfen auch die festgebundenen Plastiktüten nicht.

Man würde mir ja gerne einen Kaffee anbieten, aber dafür müsste ich den Helm ausziehen. Dankend winke ich ab. Die Unterschrift auf den Kreditkartenbelegen wird zur Tortour.


Als auf halber Strecke der Regen endlich nachlässt, lege ich einen Zahn zu. Doch wieder nur kurz. Schlechtes Wetter und Polizei treten anscheinend in Australien immer gemeinsam auf. Laserpistole, Blaulicht, rote Kelle.

Warum ich mit 130km/h in einer 100 Zone unterwegs sei, will der Constable wissen. Ob es dafür einen triftigen Grund gäbe? Keine Lust auf billige Ausreden, soll er doch den Lappen einkassieren.

Ich ertränke kurzerhand meinen österreichischen Charme in der nächsten Pfütze und erkläre ihm pampig, dass ich seit Adelaide im schlechten Wetter wäre und nur noch so schnell als möglich nach Sydney möchte. Ein heißes Bad, den Fernseher an, Cappuccino und Florentines. Der Gedanke gefällt mir.

Er nimmt meinen Führerschein und verschwindet für zwanzig Minuten in seinem gut geheizten Holden Commodore. Anscheinend überprüft er ganz genau meine Identität und die meiner Maschine. Ich versuche einstweilen meine Handschuhe am heißen Auspuff zu trocknen.

Er ist gründlich, weiß von der Vehicle Defect Compliance Notice seines westaustralischen Kollegens und ermahnt mich den defekten Tachometer so schnell als möglich reparieren zu lassen. Mittlerweile regnet es wieder in Strömen und ich sehe keine Chance mehr, rechtzeitig in Sydney anzukommen. Er belässt es bei einer Verwarnung. Völlig lethargisch setze ich mich auf den Bock. Der Anfang von Rainer Maria Rilkes Cornet geht mir nicht mehr aus dem Sinn:

REITEN, reiten, reiten, durch den Tag, durch die Nacht, durch den Tag. Reiten, reiten, reiten. Und der Mut ist so müde geworden und die Sehnsucht so groß. Es gibt keine Berge mehr, kaum einen Baum. Nichts wagt aufzustehen. Fremde Hütten hocken durstig an versumpften Brunnen. Nirgends ein Turm. Und immer das gleiche Bild. Man hat zwei Augen zuviel. Nur in der Nacht manchmal glaubt man den Weg zu kennen. Vielleicht kehren wir nächtens immer wieder das Stück zurück, das wir in der fremden Sonne mühsam gewonnen haben?


In Mittagong, zirka 100 Kilometer vor Sydney, hört der Regen dann schlagartig auf und das südliche Firmament begrüßt mich in seiner ganzen Pracht. Ich halte an, stelle den Motor aus und nehme den Helm ab. Den Kopf tief im Nacken kann ich mich an den unzähligen Sternen nicht satt sehen. Die Milchstraße ist ganz deutlich zu erkennen, das Kreuz des Südens, Orion. Ich wusste nicht, dass man so viele Sterne mit dem bloßen Auge erkennen kann.

Eine Stunde zu spät für das IBA Zertifikat (Thank you very much Constable) komme ich in Sydney in meinem Hotel an. 1.600 Kilometer in 25 nassen Stunden. Nach einer heißen Dusche und einem kräftigen Frühstück fahre ich nach Kiribilli, um von dort den Sonnenaufgang über Hafenbrücke und Opernhaus zu beobachten.


Die Comet 650 hat den Trip ohne Probleme überstanden. Die Sitzposition erwies sich auch auf dieser langen Tour als entspannt und bequem, der Motor als kräftig und zuverlässig. Das Fahrwerk ist zwar hart und erweckt den Eindruck mehr zu fordern, als es letztendlich tut, ist aber im Grunde gutmütig und steckte so manchen Fehler des Fahrers problemlos weg. Wirklich störend erwiesen sich nur die schlampige Auslieferung und die damit verbundenen Kinderkrankheiten. Um ehrlich zu sein, die kleine Schwarze hat mich für sich gewonnen. Ich werde sie behalten.

Schlechtes Wetter, Highway Patrol, Kängurus und die Öffnungszeiten des Nullabor Hotels haben zwar den Traum vom IBA Zertifikat "Saddle Sore 1600k" zunichte gemacht 4.731,7 Kilometer in 71 Stunden, auch ohne Saddle Sore oder Bun Burner Zertifiakt habe ich meinen eisernen Hintern bewiesen.

Dennoch in ein paar Wochen starte ich einen neuen Versuch. Diesmal reite ich die Nackte 2.500 Kilometer hoch nach Broome und der Küste entlang zurück nach Perth...
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Samstag, 13. August 2005

Der eiserene Arsch auf einer Nackten (Perth - Eucla)

“Daydream Island”, “Sunshine Coast”, “Surfers Paradise”, “Urulu”, ein kurzer Blick auf eine Australienkarte lässt die Phantasie jedes Pauschaltouristen Amok laufen.

Es geht jedoch auch anders: Zwischen den einsamen weißen Stränden des Indischen Ozeans in Perth und der belebten Pazifikküste Sydneys liegt auf einer 15 bis 60m dicken Kalksteinplatte die Nullabor, eine bizarre Landschaft, die selbst bei Stephen King Albträume auslösen würde. Straßen auf denen einen die Einsamkeit findet, deren Suche sich der frenetische Biker zum Ziel gesetzt hat. Eine baumlose Ebene deren Attraktion eben das Fehlen jegwelcher Sehenswürdigkeiten ausmacht. 270.000 km2 - hier lebt niemand, außer den etwas verschrobenen Betreibern der Roadhouses ein paar Kängurus, Kamele und Wombats.

Nullarbor, ein Wort, das klingt, als wäre es von Aboriginals geborgt, stammt aus dem lateinischen: Nullus Arboris, "kein Baum". Edward John Eyre, Abenteurer und Entdecker, prägte diesen Namen. Er durchquerte diese Einöde 1840 als Erster, um einen Landweg für den Viehtrieb zwischen Adelaide und Perth zu finden. Acht Monate waren er und seine vier Begleiter zu Fuß unterwegs. Drei Teilnehmer der Expedition kamen dabei um. Es war Eyre unmöglich, seine verstorbenen Kameraden im harten Boden zu begraben, oder auch nur Steine zu finden, um sie zumindest notdürftig abzudecken.



Hartgesottene Tourenfahrer lassen auf den 4.700 Kilometern von Perth nach Sydney (~5 x die Strecke Garmisch – Flensburg) auch Adelaide und Melbourne rechts liegen und bekommen dabei ihre Überdosis Eisamkeit. Ideale Voraussetzungen für ein Saddle Sore 1600k Zertifikat der Iron Butt Association (IBA) das 1.600 Kilometer in 24 Stunden verlangt. 2000 Kilometer sind es für Saddle Sore 2000k. Etwas schwieriger zu erreichen sind Bun Burner 2500k mit 2.500 Kilometer in 36 Stunden und Bun Burner Gold für das 2.500 Kilometer in 24 Stunden zurückgelegt werden müssen.

Dieser Ritt ist selbst auf einer Tourenmaschine mit Zusatztanks keine Kaffeefahrt. Eine wirkliche Herausforderung ist es allerdings, eine nackte Hyosung Comet 650GT quer durch den roten Kontinent zu prügeln. Die Maschine mit dem 647ccm großen V2 im bulligen Doppelrohrstahlrahmen wurde eigentlich konzipiert, den alltäglichen Stau auf dem Weg zur Arbeit auszutricksen und nicht, um damit quer durch einen Kontinent zu touren. Optisch ist das koreanische Motorrad durchaus ansprechend. Für die geplante Tour wird zusätzlich eine kleine Scheibe montiert, ein Schutzgitter vor dem Kühler befestigt und die für das Outback etwas zu schwache 55/60W Glühbirne des Scheinwerfers durch eine 100/140W ersetzt. Schließlich will ich das Känguru sehen, das mich vom Bock holt.

Um beim Iron Butt Ritt keine bösen Überraschungen zu erleben, wird die Maschine auf einen 1000-Kilometer-Test-Tag im australischen Linksverkehr eingeritten. Die kleine Schwarze überrascht durch gutmütiges Handling, einen drehmomentstarken Motor (68,0 Nm/7.500 U/min), und ein leichtgängiges exaktes Getriebe. Zwischen 3000 bis 7500 Umdrehungen macht das 76 PS starke Triebwerk wirklich Freude und auch darüber gibt sie keinen Anlass für Klagen.

Die Sitzposition ist auch für meine Größe (1,65m) erstaunlich bequem. Sowohl das hintere Federbein als auch die vordere Upside-Down-Gabel sind werkmäßig relativ hart eingestellt, lassen sich aber je nach Vorliebe justieren. Ich mag es hart auch wenn die 650er dadurch und auch wegen meinen leichten 63 kg mit etwas Nachdruck gesteuert werden möchte.

Leider hat der Händler bei der Auslieferung vergessen, die Wachsbeschichtung von den Bremsscheiben zu entfernen. Neue Belege sind angesagt. Außerdem sind alle Seilzüge trocken, der Scottsoiler falsch montiert und der Zug des Chokes aus der Führung gesprungen. Kinderkrankheiten, die durch eine ordentliche Auslieferungskontrolle vermieden hätten werden können.

Die Maschine ist voll getankt, das Gepäck festgezurrt, der Motor warmgelaufen. Die Zeugen sind am Startpunkt und bestätigen den Tachostand sowie die Uhrzeit auf dem Tankbeleg. Für die IBA gelten diese Werte als Start der Tour. Mit "Hit the Road Jack" im Kopfhörer geht es Richtung Sydney. Kein Verkehr auf dem Great Eastern Highway, nur gelegentlich ein Road-Train. Problemlos zieht die GT650 an den bis zu vier Hängern umfassenden Gespannen vorbei, nimmt das Gas dankbar an und überzeugt durch ordentliche Beschleunigung auch aus niedrigen Drehzahlbereichen.

30 Kilometer östlich von Perth liegt die "Darling Range", eine ca. 400m hohe Hügelkette mit den letzten Kurven bis Adelaide. Die ersten 100 Kilometer bis Meckering, das 1968 vom einzigen Erdbeben in Westaustralien erschüttert wurde, sind kein Problem. Danach zieht Morgennebel auf. Es geht nur noch mit quälenden 30 bis 40km/h durch die Suppe, ständig die Angst im Nacken, auf das Heck eines unbeleuchteten Road-Trains aufzulaufen, oder noch schlimmer, ein Road-Train, auf das schwach beleuchtete Hinterteil der Hyosung.

Zu allem Überdruss gibt auch der iPod seinen Geist auf und nur noch der Wind im Helm singt unverständliche Lieder über den Sinn des Lebens, den dieser Reise und den ganzen unbedeutenden Rest. Jeder Atemzug lässt das Visier innen beschlagen und außen sammelt sich die Nässe. Die Sicht tendiert gegen Null und ich überlege ernsthaft, den nächsten Parkplatz anzulaufen und die ganze Sache abzublasen.


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Erst nach dem ersten Tankstop im 300 Kilometer entfernten Merredin lichtet sich der Nebel. Mit zwei Stunden Verspätung geht es entlang der Ende des 19. Jahrhunderts von Charles Yelverton O’Conner gebauten Wasserleitung nach Kalgoorlie. O’Conner wurde ausgelacht, seine Idee einer Wasserleitung von Mundaring Weir in die 600 Kilometer entfernte Goldgräberstadt als Hirngespist abgetan.

Das ist nicht verwunderlich, denn die Idee ist vergleichbar, Hannover über eine Pipeline mit Trinkwasser aus einem Isar Staudamm bei München zu versorgen. Trotzdem gab O’Conner nicht auf. Ihm wurden allerdings so viele Steine in den Weg gelegt, dass er am Ende selbst an dem Projekt zu zweifeln begann. Das Wasser erreichte erst mit zwei Tagen Verspätung Kalgoorlie. Zu spät für O’Conner, der sich eineinhalb Stunden bevor die ersten Tropfen aus seiner Leitung sprudelten, aus Verzweiflung über sein vermeintliches Versagen eine Kugel in den Kopf jagte. Heute noch wird Kalgoorlie mit Wasser aus Perth versorgt.



Jetzt aufgeben kommt nicht in Frage. Die verlorene Zeit lässt sich wieder einholen. Constable Wright, von der Highway-Patrol, ist da allerdings anderer Meinung. Blaulicht im Rückspiegel, rote Kelle, eine geniale Ausrede für 155km/h in einer 110 Zone: “Sorry Constable, mein Tacho spinnt!”, und das ist nicht einmal gelogen, denn die Nadel legt bei höheren Geschwindigkeiten einen fetzigen Twist aufs Ziffernblatt.

Der deutsche Akzent verhindert den Führerscheinentzug und aus zwei Stunden Verspätung werden zweieinhalb. Neben einer Belehrung: “Mate, that’s Australia not a German Autobahn”, stellt er mit zwinkerndem Auge eine Vehicle Defect Compliance Notice aus und schickt die Hyosung in zwei Wochen zum TÜV. Jetzt ist es amtlich: Ein defekter Tacho ist schuld, wenn die Geschwindigkeit überschritten wird. Ein Tropfen Öl in die Tachowelle löst übrigens dieses Problem.

Der Benzinverbrauch steigt bei Geschwindigkeiten über 140km/h überproportional an. Kommen die zwei L-förmig angeordneten Zylinder der 650er mit dem 17 Liter Tank sonst bis zu 340 Kilometer weit, schreit die gelbe Warnleuchte jetzt schon nach 250 Kilometern nach einer neuen Füllung bleifreien Normalbenzins. Bis zur nächsten Tankstelle in Coolgardie reicht selbst mit ökonomischen 80km/h der Sprit nicht mehr. Es wäre nicht erquicklich, hier mitten im Outback mit einem leeren Tank liegen zubleiben.

Benzin hätte er nicht, so ein Ingenieur, der die Wasserleitung kontrolliert. Diesel aus seinem Toyota Landcruiser könne er anbieten. In Bullabulling gäbe es aber eine Art Roadhouse, meistens allerdings geschlossen. Das historische Gebäude sei 120 Jahre alt und bewohnt. Wenn ich den sonderlichen Kauz, der dort haust, nett bäte, verkaufe er sicher auch etwas Sprit, meint er und wünscht viel Glück.

Anscheinend hole ich den Tankwart aus dem Bett. Entsprechend mies ist seine Stimmung. Nachdem er mit einem Apfel und eine Banane aus meinem Lunchpaket freundlich gestimmt wird, füllt er nach längerer Verhandlung 16,8 Litern Sprit in den 17 Liter Tank.


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Die für Coolgardie geplante Essenspause fällt aus und auf der für australische Verhältnisse recht kurvenreichen Strecke nach Norseman (=alle 20 Kilometer eine leichte Biegung) hole ich wieder eine halbe Stunde auf. Hier beginnt der unwirkliche Teil des Eyre Highway, der sich über 1.300 Kilometer beinahe schnurgerade durch die Nullarbor zieht. Keine Kreuzung, keine Stadt, nur ein paar Roadhouses an denen man Benzin und etwas zu Essen bekommt, oder auch ein Zimmer für eine Nacht mieten kann.



57 Minuten brauche ich für die 195 Kilometer nach Balladonia, dem ersten Roadhouse auf dem Eyre Highway. Den Gasgriff am Anschlag, den Kopf tief hinter der kleinen Scheibe, zeigt der Tacho ungemütliche 213km/h an. Um die 200km/h Marke beginnt das Vorderrad der Comet leicht zu tanzen. Dieses Schwingen lässt sich leicht abstellen, indem man die Geschwindigkeit kurz unter 190km/h drosselt oder mit beiden Händen fest gegen den Lenker drückt.

1979 verteilte in Balladonia das Skylab der NASA beim Wiedereintritt seine Einzelteile im Busch. Der amerikanische Präsident Jimmy Carter rief persönlich bei Bob Bongiorno, dem Besitzer des Roadhouses an, um sich zu entschuldigen. Die zuständige Stadtverwaltung von Dundas stellte der NASA prompt Strafzettel über 400 australische Dollar für ordnungswidriges Abladen von Sperrmüll im Busch aus. Man wusste ja in diesem Fall eindeutig wer der Übeltäter war.


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Die Strecke von Balladonia nach Caiguna ist selbst für die Nullarbor etwas Besonderes. 90 Miles straight, 147 Kilometer ohne Kurve die längste gerade Strecke Australiens. Wie mit einem Lineal gezogen, zieht sich das Asphaltband bis zum Horizont.

Das Geschwätz des Windes beginnt zu nerven. Die immer gleiche flache Landschaft besorgt den Rest. Ein Kamel, das auf den Highway springt oder das überdimensionale Känguru am Straßenrand entpuppen sich als seltsam gewachsene Vegetation und sorgen für Schrecksekunden mit kurzfristigem Anstieg des Adrenalinspiegels. Ich bin eindeutig zu lange im Sattel.

Die Kalksteinplatte der Nullarbor ist von einem komplexen Höhlensystem durchzogen. Temperatur- und Druckunterschiede bewirken, dass die Nullarbor Luft an den Höhleneingängen ansaugt oder ausbläst. Die Aboriginals glauben, dass hier der Atem Mutter Erdes zu spüren sei und tatsächlich haben diese Blowholes, wie das in Caiguna direkt neben dem Highway liegende, beinahe etwas Mystisches.

Bei einer Pinkelpause kurz vor Cockelbiddy springt ein Kamel aus dem Nichts und stößt die parkende Maschine um. Danach stürzt es sich auf mich und jagt mich durch den nicht vorhandenen Busch. Kamele sind doch Pflanzenfresser, oder?

Okay, okay, ich gebe zu, aus Dummheit und völlig ungeschickt habe ich selbst die Mühle in den Dreck geschmissen. Das Resultat: ein verbogener Bremsgriff. Gott sei Dank ist er nicht gebrochen.

Was ist Zeit, was Gravitation? Was wäre, wenn ich am Ende eines Lichtstrahls reisen würde? Was war vor dem Urknall? Gab es davor eigentlich Zeit, oder gab es überhaupt kein "Davor", weil ohne Zeit ein "Davor" auch nicht existiert? Nach 14 Stunden seltsamer Gedanken holt mich die Abenddämmerung ein.



Bill, der am Madura Pass (75m Seehöhe) das Roadhouse betreibt, warnt vor den besten Freunden der Karosseriespengler: Kängurus. Auch Wombats und Kamele sollen dieses Jahr ziemlich schlimm sein.

Zum Glück habe ich Animal Repeller angebracht, Plastikteile, die durch den Fahrtwind ein hochfrequentes Pfeifen erzeugen, das die Tiere vertreiben soll. Die Kängurus sind davon jedoch völlig unbeeindruckt. Einige springen unmotiviert kurz vor dem Motorrad auf die Straße, als würden sie eine Art russisches Roulette spielen. Andere starren die Comet bloß vom Straßenrand aus an und wundern sich, was für ein Spinner hier auf einer nackten Straßenmaschine durch den Busch fährt.

Und dann sind noch die, die versuchen die Maschine zu jagen und wie verrückt hinterher hüpfen. Keine angenehme Vorstellung, sollte mich eines dieser bis zu150kg schweren Tiere hier mitten im Nirgendwo aus dem Sattel holen. Trotz aufgemotztem Scheinwerfer geht es nur noch mit frustrierenden 50 bis 60km/h voran.



Immer noch zwei Stunden hinter meinem Zeitplan, erreiche ich die Grenze zwischen West- und Südaustralien. Für einen Abstecher zur alten Telegrafenstation in Eucla ist es zu spät. In Bordervillage werde ich von einem Grenzbeamten angehalten und mein Gepäck nach Obst und Gemüse durchsucht. Man befürchtet, Fruchtfliegen könnten nach Südaustralien eingeschleppt werden. Sorry Buddy, aber mein Apfel und meine Banane ...

Nur noch 100 Kilometer für den "Eisernen Arsch" auf der Nackten. Ein Anruf im Nullabor Hotel, das um Mitternacht schließt, soll die Buchung bestätigen. Dummerweise wird die Uhr an der Grenze umgestellt. Eineinhalb Stunden Zeitdifferenz bedeutet 23:48 in Südaustralien. Keine Chance noch rechtzeitig anzukommen. Der Betreiber des Roadhouses lässt sich nicht erweichen zu warten, um den Ritt für die IBA zu bezeugen.

Nach rund 1.600 Kilometer in 17h, ganz knapp vor dem Ziel, gebe ich auf. Bleibt nur die Strecke von Adelaide nach Sydney, um mich für das Zertifikat zu qualifizieren.
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Mittwoch, 6. Juli 2005

Schreibblockade

zu Neudeutsch »Writers Block«, der plagt mich seit der Criminale, zu der ich dieses Jahr nicht kommen konnte, weil ... lassen wir das, sonst wird mir noch eine latente Midlife-Crisis unterstellt.

Seither habe ich nicht viel geschrieben. Einen Artikel hier, eine Kolumne da, einige wenige Seiten in meinem neuen Manuskript »Die schwarzen Tränen der Sonne«. Immer kam etwas Besseres dazwischen.

Motorrad kaufen zum Beispiel. Probefahren, Eindrücke sammeln und zu einer Entscheidung durchringen.

Jetzt habe ich ein Moped und keine Ausrede mehr. Ab heute wird wieder in die Tastatur meines iBooks geklopft bis die Festplatte raucht. Ab sofort bin ich produktiv ... oder so.

Noch was: Seit Februar habe ich 40 kg(!) abgenommen. Eigentlich halte ich nicht viel von Vorher/Nachher Fotos, die hier sind jedoch sehenswert:
<--Vorher
Nachher V

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Samstag, 21. Mai 2005

Coldfoot Alaska und Betoota Queensland

Coldfoot alleine der Name dieses Ortes hat etwas. 1898 wurde hier Gold gefunden und das lockte die wildesten Typen an. 1908 bekamen die Goldsucher kalte Füße und zogen weiter nach Wiseman. Erst in den 70er Jahren, mit dem Bau der Ölpipeline, erwachte Coldfoot erneut zum Leben, als Versorgungsstation für Truckfahrer. Ein Ort voller wirrer Geschichten, ein Ort voller Inspiration. Irgendwann werde ich hier einen arktischen Winter verbringen. Vielleicht zieht es mich auch weiter nördlich nach Deadhorse, oder Barrow wo die Sonne zwischen 18. November und 24 Mai nicht aufgeht. Dafür aber die spektakuläre Aurora Borealis. Cold Foot, der Ideale Ort um zu schreiben?



Oder Betoota, Queensland, Population 1, Simon Remienko, 89, ihm gehört Betoota. Simon betrieb das Hotel am Ort, das er aber 1997 aus Altersgründen zugemacht hat. Er hatte einfach keine Lust mehr. Seither lebt er alleine hier, kein Telefon, kein Strom, außer vom Generator, keine Gesellschaft. Simon ist sicher eine Fundgrube für interessante Geschichten ...

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Freitag, 20. Mai 2005

Warnung vor explodierenden Klos

Hier in Down Under lebt sich's gefährlich. Haie, Schlangen, Quallen, Spinnen, Krokodile, alle trachten sie einem nach dem Leben. Jetzt kommen dazu noch explodierende Toiletten!

In Sale (Viktoria) wurden von der Stadtverwaltung Broschüren verteilt, in denen die Bewohner aufgefordert werden ihre Klodeckel in der kommenden Woche geschlossen zu halten und mit einem Gewicht zu beschweren.


Grund der Warnung ist die Reinigung der Abwasserrohre per Hochdruckstrahl. Bei einer ähnlichen Reinigungsaktion vor drei Jahren war in einem Haus der Inhalt der Abwasserleitungen durch die Toilette hochgespritzt und ... naja den Rest überlasse ich eurer Fantasie.

Die Broschüre erwähnte übrigens nicht, ob die Bewohner von Sale trotz der Sicherheitsvorschriften während der einwöchigen Säuberungsaktion noch aufs Klo gehen dürfen oder stattdessen den Stadtpark ...

Dazu fällt mir gleich eine witzige Kurzgeschichte ein ...
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Donnerstag, 19. Mai 2005

Babypuder

Wie finde ich meine Geschichten? So zum Beispiel:

Ein deutsches Pärchen, das mit ihrem 18 Monate alten Baby durch Australien reisen wollte, wurde in Melbuorne wegen Kokainschmuggels in einer Babypuderdose verhaftet. Langweilig das Ganze, oder?


Nicht wenn die australische Polizei bei einer Gruppe von Drogenspürhunden einen misslichen Erziehungsfehler gemacht hätte: Die Tiere sind dummerweise so ausgebildet worden, dass sie statt Kokain das in Babypuder enthaltene harmlose Talkumpulver erschnüffeln.

Was kann man daraus machen?

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Montag, 9. Mai 2005

Irgendwann ...

... werden mir sicher keine Ausreden mehr einfallen. Eine verletzte Schulter klingt zumindest gut, hindert mich aber nicht wirklich am Arbeiten. Trotzdem, im Moment habe ich so viel um die Ohren, dass ich zu dem was ich am liebsten mache — SCHREIBEN — nicht mehr komme. (Oder ist das auch bloss eine Ausrede?)

Morgen früh, gleich als Erstes, setze ich mich hin und schreibe mindestens 20 Seiten!


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Vertrauenserweckend

Mein Arzt suchte heute in Google um eine Antwort auf einer meiner Fragen zu finden...



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Sonntag, 8. Mai 2005

22 Millionen Bücher

hat Dan Brown alleine von seinem Da Vinci Code verkauft.

Dabei sagte ein angesehener Literaturkritiker:

»Badly written bullshit«

Da stellt sich mir die Frage, was hat der, was ich nicht habe?

Nein, keine Angst, ich erwarte keine Anwort...


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Samstag, 7. Mai 2005

Nostalgische Gefühle

Dabei dachte ich die wären alle längst abgebaut.

Lange habe ich es nicht gehört, das Klimpern der Münzen, das Rauschen im Hörer, die Gespräche der Passanten und den Satz: »Mach schnell, ich ruf aus einer Telefonzelle an«. Das Beste: Der Anrufer, ein Freund aus Österreich fragte, wo er denn eine günstige australische Pre-Paid Karte für sein deutsches Handy bekäme.


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Samstag, 16. April 2005

Vom Pferd gefallen

Das klingt zwar lustig ist es aber nicht. Ich bin vom Pferd gefallen. Was musste ich mich auch von meiner dreizehnjährigen Tochter Marie-Cecile überreden lassen, zusammen mit ihren Freundinnen einen Ausritt im australischen Busch mitzumachen. Die Pferde waren viel größer, als ich sie in Erinnerung hatte. Vielleicht bin ich geschrumpft? Trotzdem wollte ich mir keine Blöße geben. Daddy-Cool. Natürlich habe ich mich grenzenlos überschätzt und musste galoppieren. Da war dann noch ein Ast ...

Bis Mitte Mai werde ich an den Folgen leiden, sagt der Arzt. Verreisen kann ich nicht und ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust voll gepumpt mit Codein vierundzwanzig Stunden in einer engen Aluröhre zu sitzen.

Zur Criminale kann ich jetzt leider nicht kommen. Dabei habe ich mich so sehr darauf gefreut. Auch den Blog kann ich im Moment nur unregelmäßig führen. Mit einer Hand tippt es sich so schwer...
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Samstag, 9. April 2005

Lego und Literatur

Julian, mein sechsjähriger Sohn spielt gerne Lego mit seinem Freund Jake. Julian bewahrt seine Bausteine in einer großen Plastikkiste auf. Es macht einfach viel mehr Spaß den Inhalt dieser Kiste auf dem Boden seines Zimmers zu verteilen und dann in diesem Haufen nach den entsprechenden Teilen zu wühlen.

Jake dagegen kann mit diesem Chaos nichts anfangen. Er sortiert die Bausteine nach Größe und Farbe in eigens dafür vorgesehene Schächtelchen und Schubladen. Er hat genau definierte Regeln was wohin gehört. Jake verbringt Stunden damit sein Lego zu sortieren, während Julian einfach Spaß daran hat, damit zu spielen.

Diese Schächtelchen findet man auch in der Literatur. Besonders in Deutschland ist diese Sortierwut extrem ausgeprägt. Genres, Subgenres mit genau definierten Regeln; Kritiker aber auch Lektoren lieben ihre Schubladen. Nicht missverstehen, ich finde Jakes Ordungsliebe und seine strukrurierte Vorgehensweise völlig in Ordnung.

Nehmen wir mich als Beispiel. Ich bin Austro-Australier und habe die meiste Zeit meines Lebens in München verbracht. Ich lebe in Perth, schreibe jedoch in deutscher Sprache. Nach »Die schwarzen Tränen der Sonne« werde ich mein erstes englischsprachiges Manuskript in Angriff nehmen. Mein Debüt SexDotCom war ein dunkler Wirtschaftsthriller. Mich jetzt in eine Schublade zu packen fällt schwer. Bin ich ein deutscher Krimiautor, ein österreichischer oder ein australischer? Bin ich überhaupt ein Krimiautor, oder eher einer der dunkle Thriller fabriziert>

Ein anderes Beispiel. Buddy Giovinazzo. Sein Buch »Potsdamer Platz«. In welche Schublade passt es? Ist es Pulp, nur weil es in der Edition Pulp Master im Maas Verlag erschienen ist? Oder Hardboiled. Nein für Hardboiled fehlt der Detektiv. Ist es Noir? Ich finde »Potsdamer Platz« ist eine völlig abgefahrene Liebsgeschichte.

Als Frank Schätzing für seinen »Schwarm« der deutsche Krimipreis zugesprochen wurde, löste die Jury damit eine heftige Diskussion aus. Ist der »Der Schwarm« überhaupt ein Krimi oder was hat Schätzing da eigentlich geschrieben? In welche Schublade passt er.

Das Katalogisieren und Einordnen in die jeweiligen Schubladen überlasse ich Literaturwissenschaftlern und Kritikern. Natürlich auch Bibliothekaren und Buchhändlern, die ihrem Klientel einen Anhaltspunkt geben müssen, wo ähnlich strukturierte Bücher zu finden sind. Sie finden meistens daran genauso viel Spaß und Befriedigung wie Jake an einer sauber sortierten Lego Sammlung.

Wie Julian bevorzuge ich jedoch die große Legokiste. Wühlen und sehen was dabei herauskommt macht einfach viel mehr Spaß ...
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Mittwoch, 6. April 2005

Misogyn

Das Manuskript wäre ausgezeichnet, der Stil passe hervorragend zur Geschichte. Plot und Charakterentwicklung seien gut ausgearbeitet und im Prinzip handelt es sich bei 419 um eine runde Sache.

Wäre da nicht Thomas Hogen.

Der Protagonist sei zu misogyn angelegt. Der tragende Charakter in meinem neuen Roman 419 sei zwar hervorragend gezeichnet, nur muss er denn wirklich mit einem so schrecklichen Frauenbild ausgestattet sein. Ob ich auch so denken würde wie Thomas Hogen? So eine Lektorin eines größeren Verlages, der an dem Projekt interessiert ist.

Ja, Thomas Hogen ist misogyn angelegt. Er muss so sein, sonst funktioniert die Geschichte nicht. Thomas ist ein fiktiver Charakter, 419 eine erfundene Geschichte, mit realem Hintergrund zwar, aber definitiv Fiktion.

Wenn ich eine Geschichte über einen deutschen Soldaten schreiben würde, der die Hölle des Russlandfeldzugs durchlebt, würde ich ihn als sturen Nazi anlegen, der nach und nach an seiner politischen Anschauung zu zweifeln beginnt, jedoch vor sich selbst eben diese Zweifel verleugnet und sich selbst bis zum Schluss belügt.

Bin ich deshalb ein NAZI? Stehe ich rechts außen? Um Gottes Willen, nein!

Bin ich ein Frauenfeind, nur weil Thomas Hogen misogyn angelegt ist? Im Gegenteil. Ich liebe die Frauen ;-)

Das Schöne am Schreiben ist eben das Schaffen von neuen Welten, neuen Realitäten, Menschen, Charakteren, usw. Natürlich fließen reale Personen, reale Orte, reale Begenheiten in die Geschichten ein, die ich erzähle. Natürlich bezieht ein Schriftsteller seine Ideen aus seinem Erfahrungsschatz. Nichts desto trotz sind die Geschichten eben nur Geschichten.

Wenn ich schreibe, tauche ich in die von mir geschaffene Welt ein, werde zum Beobachter und berichte von meinen fiktiven Erlebnissen, schreibe sie auf. Die Personen entwickeln ein dynamisches Eigenleben, die Geschehnisse folgen meist nicht meinem Plan. »Die schwarzen Tränen der Sonne« zum Beispiel. Mittlerweile besuche ich den Protagonisten Peter Scott regelmäßig. Man kann wirklich toll mit ihm reden.

Peter erzählt mir viel aus seinem Leben, von Julia zum Beispiel, seiner Frau die nicht mehr bei ihm ist. Warum, konnte ich noch nicht herausfinden. Peter will es nicht nicht erzählen. Auch mir nicht. Wie es scheint sind Julia und ihr Sohn Ben bei einem Unfall umgekommen, während Peter für seine Zeitung irgendwelche Fotos in irgendeinem Krisengebiet schoß. Es kann auch sein, dass sie ihn einfach verlassen und den Jungen mitgenommen hat. Peter läßt sich dazu nicht aus. Ich schreibe auf, was er mir erzählt. (Wäre ich kein Schriftsteller würde ich mich spätestens jetzt selber in die Klapse einweisen.)

Mein größter Wunsch ist, dass meine Leser mir in diese Welten folgen können. Sie sollen die von mir geschaffenen Personen lieben, hassen, mit ihnen mitfühlen, mit ihnen lachen, weinen sich ärgern oder sich mit ihnen freuen. Sie sollen die Orte, die ich geschaffen habe, besuchen, sie sehen, fühlen, schmecken, hören, riechen. Sie sollen sich dort wohl fühlen, Angst haben, oder aufgeregt darauf warten, dass etwas passiert. Überrascht sein, wenn das was sie erwartet haben, dann doch nicht geschieht.

Ich will nicht mit Herzblut meine geheimsten Worte aufs Papier tropfen, sondern Bücher schreiben, die meine Leser vom Hocker fetzen und bis zwei Uhr Morgens wach halten. Bücher, aus denen man Erkenntnisse über andere, den Meisten noch unbekannte Welten, abringen kann. Wer weiß, vielleicht findet der Eine oder Andere auch sich selbst in den von mir geschaffenen Charakteren wieder und beginnt über sich aus einer anderen Perspektive nachzudenken.

Das und nur das will ich mit meiner Schreiberei erreichen!
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Montag, 4. April 2005

Territorium

Hunde markieren ihr Territorium indem sie — meist das linke hintere — Beinchen heben und ihre persönliche Marke hinterlassen. Auch wir Homosapiens hinterlassen unsere persönlichen Markierungen. Nein, wir pissen eher selten an den nächsten Laternenpfahl. Obwohl, wenn ich richtig betrunken bin ... Lassen wir das.

Unseren persönlichen Stil zeigen wir durch unsere Erscheinung. Individuell, aber doch nicht zu abgefahren. Auch durch unsere Wohnungseinrichtung. Ist euch schon einmal aufgefallen, dass die Meisten als erstes, wenn sie in eine neue Wohnung einziehen, die Tapeten herunterreißen, die der Idiot mit dem schrecklichen Geschmack, der vorher hier wohnte, hinterlassen hat? Dann ab in den nächsten Obi, neue, geschmackvolle Papierrollen für die Wand besorgen.

Ein Vorschlag, um das Ganze wirklich spannend zu machen. Besorgt Euch beim nächsten Umzug zusätzlich einen Eimer roter Farbe und einen breiten Pinsel. Nachdem die alte Tapete, genau, die, die der geschmacklose Idiot, der vorher hier wohnte, angeklebt hat, nachdem also diese Tapete herunten ist, klatscht ihr erst einmal ein paar unansehnliche Flecken an die Wand. Die rote Farbe muss dabei überall hinspritzen. Danach schreibt mit riesigen Blockbuchstaben folgenden Text über die Kleckse:

ICH WERDE WIEDER TÖTEN

Erst dann bekleistert die Wohnung mit eurer neuen, natürlich wirklich geschmackvollen Tapete.

Jetzt stellt euch das Gesicht des nächsten Bewohners vor, der die Tapete entfernt, die der geschmacklose Idiot vor ihm ...

PS: Entschuldigt bitte, dass ich den Blog die letzten Tage vernachlässigt habe. Ich hatte einfach keine Lust den Computer anzumachen. Ich saß mit Papier und Bleistift am Strand und habe das Konzept zu »Die schwarzen Tränen der Sonne« komplett umgearbeitet.

PPS:Leider hat sich der anonyme BlogPostGewinner der Flasche Wein nicht bei mir gemeldet. Der Preis geht daher an Marion, die mit ihrer Antwort am Nächsten lag. ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Donnerstag, 31. März 2005

Writers Block

Liegt wahrscheinlich daran, dass ich gestern zu ausgiebig gefeiert habe. Es geht nichts über ein Barbie mit Freunden, Nachts am Strand.

Über Ostern habe ich mich abgeschottet. Kein Fernsehen, keine Zeitung, kein Radio. Die Unruhen vor dem Internierungslager in Baxter und das Erdbeben in Indonesien gingen an mir unbemerkt vorüber.

Bevor ich mich an ›Die schwarzen Tränen der Sonne mache‹, möchte ich noch herausfinden, warum die eigentlich als friedlich geplante Demonstration in Baxter eskalierte, ob sie wirklich so schlimm eskalierte oder die Presse das Ganze unnötig hochspielt. Dabei hat die Einwanderungsministerin die Bestimmungen vor Ostern zumindest ein wenig gelockert und den Internierten, die aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage Lebenslang ohne Anklage oder ohne ein Verbrechen begangen zu haben eingesperrt wären, ein Temporary Protection Visa ausgestellt. Erstaunlich, die Unterschriftensammlungen, die von den Flüchtlingshilfsorganisationen durchgeführt wurden, haben etwas bewirkt.
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Mittwoch, 30. März 2005

Club 42

Wegen ausgiebigem Geburtstagsfeiern bleibt der Blog heute leer ...

Vielen Dank für die vielen netten Wünsche!!


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Samstag, 26. März 2005

Shark Shield

Heute war ich froh das Haifischsteak abgelehnt zu haben, aber auch um das lächerlich aussehende »Shark Shield«, dass mein Tauchbuddi um den Knöchel geschnallt hatte.

Ein kleiner großer Weißer schwamm direkt auf mich zu. Er war mindestens zweieinhalb Meter lang. Erst habe ich ihn nicht bemerkt und den Schatten für den meines Buddies gehalten. Als ich aufsah blieb mir fast das Herz stehen. Ich tauche jetzt seit 8 Jahren, war aber noch nie einem Hai so nahe, außer im Aquarium of Western Australia getrennt von einer zwei cm dicken Glasscheibe. Schon der Anblick der kleinen Beißerchen, mit denen er mich angrinste verschafften ihm meine volle Aufmersamkeit. Das Einzige mit dem ich mich hätte wehren können war die kleine Klinge meines Tauchmessers, das ich am Knöchel trug. Der graue Fisch hatte gut Grinsen.

War das die gerechte Strafe, dass ich nicht an meinen Belegen saß? Arbeitet der Hai vielleicht für’s Finanzamt? Oder hat er mich mit einem südafrikanischen Buchhalter verwechselt?

Eines weiß ich ganz sicher. Die nächste Investition ist ein »Shark Shield«. Als mein Partner es aktivierte verzog sich der Hai. Er kreiste zwar weiter in zirka sechs Meter Entfernung um uns, versuchte immer wieder näher zu kommen, doch das Gerät hielt ihn sehr effektiv von uns fern. Jedes Mal wenn er näher kam, schien er wie von einer Peitsche getroffen. Es dauerte nicht lange und er gab auf.

Stoff für ein neues Buch? Hm, muss mal darüber nachdenken was man daraus machen könnte
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Donnerstag, 24. März 2005

Zweisprachig

Meine Kinder wachsen zweisprachig auf. Die Große, Orellié, sie war 15 als wir ausgewandert sind, spricht englisch immer noch mit deutschem Akzent. Der Große, Jonathan, er war 12, hört sich an wie ein richtiger Aussie. Die Mittlere, Marie-Cecile, sie ist jetzt 13, spricht perfekt beide Sprachen, kann aber nur englisch lesen und schreiben. Der Mittlere, Jean-Luc, dagegen, er ist neun, spricht, liest und schreibt beide Sprachen perfekt. Der Kleine Julian mit seinen sieben Jahren hat Probleme mit deutsch und die Kleine Seraphina mit ihren vier Jahren spricht perfektes »Denglish«

»Ich bin schlecht und mein Tummy hurts«, bedeutet zum Beispiel »Mir ist schlecht und ich abe Bauchweh«.

Meine Süße und ich bemühen uns zwar, zu Hause deutsch zu sprechen, trotzdem antwortet zum Beispiel Julian prinzipiell in englisch. Heute Morgen zum Beispiel sagte er:

»Can Jack Foley come to play after School?«
Meine Süße: »Julian, deutsch bitte.«
»I can’t say Jack Foley in German.«

Was hat das alles mit meinem Blog zu tun? Keine Ahnung — ich muss zurück zu meinen Belegen ...
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Mittwoch, 23. März 2005

What the ...?

Finde einen Steuerberater, der mal so nebenbei über Ostern zwei Jahre Buchhaltung und Steuererklärungen nachholt.

Keine Chance! Nicht wenn es draußen 36 Grad hat, das Meer glasklar blau funkelt und die Freunde den Grill am Strand angeworfen haben. Nur ich sitze hier, die Jalousien geschlossen, ein neues Buchhaltungsprogramm installiert und quäle mich mit unsortierten Belegen ab. Dem Finanzamt sind Ostern, Strand und schönes Wetter egal. Bis Donnerstag wollen die meine Unterlagen auf dem Tisch haben. Also muss ich selber ran.

Dabei würde ich jetzt viel lieber an »Die schwarzen Tränen der Sonne« weiter schreiben.

Zum Schluss noch ein Fundstück aus einer Fernsehwerbung für Lebensversichungen der »Insuranceline«:

... we will give you a refund, if you die of any other cause ...

What the ...?
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Dienstag, 22. März 2005

Grrrrrrrrr

Mein Buchhalter/Steuerberater ist zurück nach Südafrika und hat mir meinen Schuhkarton mit den Belegen kommentarlos zurückgeschickt. Dabei habe ich ihn bereits bis Dezember bezahlt. Meine Kohle kannich wohl abschreiben und viel schlimmer, jetzt kann ich die vierteljährliche Steuererklärung selber machen. Wie ich das hasse.

Bis Morgen, wird 'ne lange Nacht mit trockenen Zahlen...


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Montag, 21. März 2005

Computersterben und Recycling

Das wichtige zuerst. Mein Sohn Jonathan wird heute 18. Herzlichen Glückwunsch Sohnemann! Hoffe du stehst jetzt gut auf den eigenen Beinen und merkst irgendwann, dass geben und nehmen Eins sind!

Zurück zum Thema: Mein alter iMac hat knisternd sein Leben ausgehaucht. Eine Reparatur lohnt sich nicht. Was tun mit dem alten, lieb gewonnenen, jetzt jedoch völlig nutzlosen Stück blauer Technik?

Da war doch noch dieser alte Apple Colour Classic am Speicher? Warum nicht die Innereien des iMacs in das antike Gehäuse des Würfelmacs einbauen?


Und wenn wir schon dabei sind machen wir aus dem blauen Mac gleich ein iMacquarium.

Der neue Macintosh im alten Gewand erwies sich komplizierter als angenommen, das Macquarium dagegen war relativ einfach. (Hier eine kurze Anleitung, wie man aus einem iMac ein Aquarium baut.) Vielleicht besorge ich mir einen der ersten Apple Laptops, klebe den Schirm an die Rückseite des Tanks und habe so einen funktionierenden Computer mit lebendigem Screensaver?

Das Ergebnis ist eine superschneller 1990er Color Classic und ein hübscher Blickfang im Büro.
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Sonntag, 20. März 2005

Shark Filets...

... lagen heute auf dem Grill. Sah interessant aus und Hai habe ich noch nie gegessen. Trotzdem habe ich mich dagegen entschieden. (Dabei wären Haifischsteaks in meiner Diät erlaubt.)

Merken Haie einem an, dass man einen ihrer Artgenossen bei einem netten Babeque verspeist hat? Was wenn ich beim nächsten Mal tauchen dafür auf der Speisekarte dieser riesigen Fische stehe? Ich meine im Wasser bin ich nicht mehr ganz so weit vorne auf der Nahrungskette.

Kühe dagegen sind ungefährlich. Kühe greifen einen nicht an, wenn man Nasebluten hat, auf Ihre Weide pinkelt oder am Vortag ein Steak gegessen hat. Ein Hai schon. Ein Hummer nicht, ein Thunfisch auch nicht, von Lachs und Snapper ganz zu schweigen. Auch Huhn und Truthahn gehen nicht zum Gegenangriff über, wenn man ihre Spezie mit jungem Gemüse, in Weißweinsoße oder mit frischen Kroketten zum Nachtmahl nimmt.

Haie dagegen haben scharfe Zähne, sind schnell und vor allem im Meer zu Hause. Nein Danke, dieses Steak soll ein Anderer essen, einer der nur im Pool schwimmt und nicht zum Tauchen geht.

Meine Süße hatte ein besseres Argument. Eines, das alle Haifischteaks unbeachtet auf de Grill verkohlen ließ. Sie esse keinen Hai, erklärte sie, weil man nie wissen könne, ob dieser Hai nicht schon einen Menschen gegessen hat. Indirekter Kannibalismus wäre das. Sie könne nicht verstehen, wie man überhaupt auf die Idee kommen könne so etwas auf den Grill zu legen ...
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Samstag, 19. März 2005

Gestern Nachmittag ...

... im Lakeside Joondalup Shopping Centre, meine Tochter wollte ein Mobiltelefon das alle Stückchen spielt. Fotos, MP3’s Videos, MMS, SMS, Polyphonic Ringtones und ja natürlich sollte man damit auch telefonieren können. Ich selber weigere mich beständig überall erreichbar zu sein.

Im Telefonladen kam eine nette Dame auf mich zu, strahlte mich an und sagte: »Sie sind doch Marcus Starck, oder?«

Ich muss sie ziemlich überrascht angesehen haben. War ich auch. Wieso sollte mich jemand in Australien erkennen?
Es ist schon ziemlich unwahrscheinlich, dass mir so etwas zum Beispiel in München oder Berlin passieren würde — aber in Joondalup?

Es stellte sich heraus, dass sie letztes Jahr auf meiner ›Pulp Masters in Town‹ Lesung war, die ich im Rahmen der lit.cologne in Köln zusammen mit Buddy Giovinazzo und Frank Nowatzki abgehalten habe. Jetzt reist sie zusammen mit ihren Freund drei Monate im Wohnmobil quer durch Australien.

Ein Fan. Das Lob ging runter wie Öl. Keine Frage, dass ich sie und ihren Freund für nächste Woche zum Grillen eingeladen habe ...
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Freitag, 18. März 2005

Die vergessenen Kinder der SIEV-X

Am 18. Oktober 2001 sticht im kleinen indonesischen Hafen Bandar Lampung ein namenloses Fischerboot in See. Ein alltäglicher Vorgang, doch dieses zwanzig Meter lange und vier Meter breite Boot soll später unter dem Namen SIEV-X (Suspected Illegal Entry Vessel X) traurige Berühmtheit erlangen. Es bietet Platz für maximal fünfzig Passagiere. An diesem Tag drängen sich jedoch über vierhunderteinundzwanzig Asylsuchende aus dem Irak, Afghanistan und dem Iran auf der SIEV-X. Alle haben sie ein Ziel: Australien, das Paradies, dort wollen sie ein neues Leben beginnen.

Um drei Uhr morgens, einundfünfzig nautische Meilen vor der Küste West Javas, sinkt das Boot innerhalb von zwei Minuten. Fünfundsechzig Männer, einhundertzweiundvierzig Frauen und einhundertsechsundvierzig Kinder ertrinken. Nur vierundvierzig Überlebende werden nach zwanzig Stunden von indonesischen Fischern geborgen und in Internierungslager für illegale Einwanderer gebracht. (Nebenstehendes Bild zeigt keine SIEV-X Überlebenden. Es stammt von der sogenannten »Children Overboard« saga.)

Die SIEV-X ist kein Einzelfall. Auf dieses Problem wurden die Medien jedoch erst aufmerksam, als der Kapitän desnorwegischen Containerfrachters »Tampa« schiffbrüchige Flüchtlinge aus dem Meer fischte und weder Australien noch Indonesien sich für diese Menschen zuständig fühlten. Der medienwirksame Skandal war schnell wieder vergessen und die betroffenen Menschen wurden zu nackten Zahlen einer kalten Statistik. Die Überlebenden der SIEV-X kamen in Internierungslager für illegale Einwanderer.

Das australische System der Zwangsinternierung für »illegalisierte« Immigranten wurde Anfang der neunziger Jahre von der sozialdemokratischen Labour-Party eingeführt. Damals gab es mehr Freiheiten für die Asylsuchenden. Die konservative Howard-Regierung verschärfte die Bedingungen in den Lagern drastisch, vorwiegend um ein Exempel zu statuieren und Asylsuchende abzuschrecken, die gefährliche Reise nach Australien überhaupt in Erwägung zu ziehen. Fast alle Lager liegen weit abseits von größeren Städten im wüstenähnlichen Outback. Kontakt zur Außenwelt ist schwierig. Wenn Medien Zugang zu den Lagern erhalten, was nur selten vorkommt, dann nur unter schärfster Aufsicht. So wenig Informationen wie möglich sollen an die Öffentlichkeit gelangen.

In den Lagern herrschen unvorstellbare Zustände. Die Internierten, ohnehin schon vom Schicksal schwer geschlagen, werden dort bis zu fünf Jahren festgehalten um dann zu erfahren, dass ihr Antrag auf Asyl abgewiesen wurde und sie das Land verlassen müssen. Hungerstreiks, Selbstmorde und Aufstände, die von den Behörden rigoros und vor allem mit unnötiger Brutalität niedergeschlagen werden, sind an der Tagesordnung.

Die Situation in den Internierungslagern hat vor allem den Ruf nach der Freilassung von Kindern lauter werden lassen. Ende 2003 waren fünfhundertzweiundachtzig Kinder in australischen Internierungslagern, darunter dreiundfünfzig ohne jeglichen Schutz von Eltern oder Bekannten. Die unabhängige »Australian Human Rights Commission« untersuchte im Auftrag der Regierung die Zustände in den Lagern und stellte neben Menschenrechtsverletzungen auch eindeutige Verstöße gegen die 1990 von Australien unterzeichnete UN-Konvention zum Schutz des Kindes fest. Der Bericht wurde zwar im australischen Parlament zur Kenntnis genommen, jedoch als nicht relevant abgetan. Originalzitat:

The government rejects the major findings and recommendations contained in this report. The government also rejects the Commission's view that Australia's system of immigration detention is inconsistent with our obligations under the United Nations Convention on the Rights of the Child.
So einfach geht das. ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Donnerstag, 17. März 2005

Autolos

Wer erinnert sich nicht an Angelo, den flotten Italiener, der der hübschen Blondine Cappuccino macht, während sie sich darüber beschwert, dass er seinen Wagen auf ihren Parkplatz parke.

Nun gut, die Größe passt ja einigermaßen, aber bei der Haarfarbe hapert’s. Von der Figur brauchen wir gar nicht anzufangen. Obwohl seit 1. Februar habe ich 18 kg abgespeckt. Ich bin auf dem richtigen Weg.

Doch das war nicht unser Thema.

Wie Angelo habe ich kein Auto. Seit letzten September benutze ich mein Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel, nachdem ich mir dreiundzwanzig Jahre nicht vorstellen konnte ohne Wagen zu sein. Dennoch es funktioniert. Ohne Handy, ohne Auto, nur das Internet gebe ich nicht her ;-)
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Mit dem Hut in der Hand...

Ein freundliches Lächeln, ein »Guten Tag, wie geht es ihnen heute«, ein »Danke schön« zum Busfahrer oder ein paar nette Worte zur Kassiererin im Supermarkt kurz vor Feierabend bewirken Wunder. Aber muss man das wirklich extra sagen?

Ein »Lieber xxx« am Anfang eines E-Mails, in Internetforen oder Mailinglisten und ein »Mit freundlichen Grüßen« am Ende schadet sicher genauso wenig, wie das Vermeiden des Imperativs. Daraus jedoch ein Problem zu machen finde ich etwas seltsam. Auch den Drang Andere unbedingt zur Höflichkeit erziehen zu wollen.

Mir ist es völlig egal ob ein E-Mail mit

Dear Marcus,

Hi there
Oder
I need the text tomorrow 9:00 am
anfängt und mit
Sincerely yours,

Have Fun,

life is a beach
oder mit
I need the text tomorrow 9:00 am
aufhört.

So, und jetzt muss ich wieder an die Arbeit. Die Mails im Imperativ mehren sich in meiner Inbox ;-) ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Mittwoch, 16. März 2005

Sehr geehrte Damen und Herren,

bitte schön, danke schön, mit freundlichen Grüßen, darum geht es derzeit in einer Diskussion auf einer Journalisten Mailingliste. Die Umgangsformen in elektronischen Medien wie Internetforen, E-Mails, Mailinglisten, etc. gingen vor die Hunde. Wir müssten etwas dagegen tun. Eine Kollegin schreibt gar

> Alles Emails, auf die ich nicht reagiere.
> Noch nicht mal auf den Eilauftrag.
> Da hat Kunde dann Pech gehabt.


Genau, dann hat er eben Pech gehabt.

Eigentlich unglaublich, wie man in Deutschland seine Kunden behandelt. Aber warum überrascht mich das eigentlich? Das ist genau die für Deutschland so typische Kundenfreundlichkeit.

Grüßt du mich nicht, sagst du nicht ganz brav »Bitte schön« und »Danke schön«, denn erzieht dich die Mama eben dazu. Kapierst du es dann immer noch nicht, dann kannst du mich mal. Dann will ich deinen Auftrag nicht. Den kannst du dir sonst wohin stecken.

Was der Kunde dann auch meistens macht und wo anders kauft.
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Dienstag, 15. März 2005

Das Leben ist hart ...

Mensch, wie soll man sich hier auf's Schreiben konzentrieren?

Blauer Himmel, Sonne, 30 Grad, ein bisschen Wind, weißer Sandstrand und glasklares türkisfarbenes Meer. Zwar habe ich mich mit meinem Laptop in die Gartenlaube verzogen, doch auch von hier kann ich das Meer sehen und verdammt noch mal, es ruft nach mir!

Warum gehe ich nicht einfach zum Hafen, lasse meine SCUBA-Flaschen auffüllen, nehme das Boot und fange ein paar Hummer für's Mittagessen?

Da war doch was? Was habe ich noch mal Monika Hofko, meiner Literaturagentin vor vier Wochen versprochen? Ach ja, genau, ich sagte sie könne mit dem fertigen Manuskript zu ›Die schwarzen Tränen der Sonne‹in zwei Wochen rechnen.

Und deshalb werde ich mich gleich an die Arbeit machen. Kein Hafen, kein Tauchen, kein Hummer, obwohl er Teil meiner Diät wäre und auch kein langer Blog.

Nein, Kopfhörer auf, ›Men at work‹ in iTunes anklicken — heute wird gearbeitet!
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Montag, 14. März 2005

MAIDS oder: »Ich abe gar kein Ändy«

Gleich vorweg. Ich bin bekennender ›Handy Verweigerer‹, halte diese Dinger für völlig überflüssig.

Dafür haben andere Zwei. Das hat eine repräsentative Umfrage des Internetportals Onlinekosten.de ergeben. 15 Prozent der Befragten gaben an, nur mit einem Mobiltelefon nicht zufrieden zu sein. Der Grund: Das Erst-Handy ist ihnen zu klein, zu leicht und enthält zu wenige Funktionen. Achtundsiebzig Prozent der Deutschen haben mindestens ein Mobiltelefon.

Hier in Australien ist es noch schlimmer. Heute kam ein Newsletter der Grundschule, die sich wegen der vielen Handys in den Klassen gezwungen sah eine ›Mobile Phone Policy‹ zu erstellen.

Mobiltelefone spülen den letzten Rest Benehmen in den Gully. Die meisten Zeitgenossen lassen sich durch ein klingelndes Handy aus jedem noch so interessanten Gespräch reissen, um dann absolut wichtige Nebensächlichkeiten zu erfahren, wie zum Beispiel, dass die Freundin heute Abend nicht zum Essen kommen kann, oder man doch bitte noch Zucker besorgen könnte bevor man nach Hause fährt.

»Ja«, höre ich die, die ohne Handy nicht mehr ins Bett gehen sagen. »Man kann das Handy auch abschalten!«

Könnte man, wenn man wollte, oder nicht an der neuen Krankheit MAIDS (Mobile and Internet Dependency Syndrome) leiden würde. MAIDS ist übrigens eine gute Ausrede für den Verlust des guten Benehmens. Unter MAIDS verstehen die Psychotherapeuten neuerdings, wenn jemand nervös wird und feuchte Hände bekommt, wenn er das Handy zu Hause liegen ließ, wenn der Akku plötzlich leer ist und weder telefoniert werden kann noch SMS geschrieben werden können oder wenn es im Moment keine Möglichkeit gibt, ins Internet zu kommen.

Nach einer von der britischen Bank Lloyds TSB in Auftrag gegebenen Umfrage fühlen sich zwei Drittel aller Handy-Besitzer bereits unwohl, wenn sie merken, dass sie ihr Handy vergessen haben, drei Prozent werden gar ängstlich oder panisch. Bei Internet-Entzug ist die Quote ebenso hoch: 70 Prozent drehen nach eigenen Angaben durch, wenn sie nicht täglich ihre E-Mails checken können.

Jetzt kann ich meiner Süßen endlich einen Grund nennen, warum ich manchmal stundenlang sinnlos im Netz verbringe. Nicht meine Schuld, ich leide unter IDS ...
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Sonntag, 13. März 2005

Lieber Lars,

ich möchte an dieser Stelle auf deinen gestrigen Kommentar antworten.

Lars@Krimi-Couch schrieb...

Marcus, Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Hotel Terminus als Buchtitel und Setting hier, Hotel Terminus als Tatort eines tatsächlichen Verbrechens da. Andererseits: Der Täter namens Klaus Barbie hier, eine weibliche Spielzeugpuppe da, die Ihren Namen von einem US-Konzern erhalten hat. Dazu kommt natürlich die Nähe von "Barbie" zum Vornamen Barbara - also irgendwie sehe ich nicht ganz ein, warum Du Ludgers absolut legitimen Hinweis ins Lächerliche ziehst.
Tue ich das? Ich denke, der Name Hotel Terminus im Zusammenhang mit einem Roman ist genauso unbedeutend wie der Name Barbie in Zusammenhang mit einer Puppe.

Lars, Ludgers Antwort auf deinen Hinweis, es gäbe noch viele Hotels mit dem Namen Terminus, spricht für sich und bedarf keines weiteren Kommentars.
- Ja, schlimm genug. Googelt man nach “Hotel Terminus” ist es erschreckend, wieviele Hotels sich heute noch so nennen. Unverständlich.
Genauso könnte man sagen es ist unverständlich warum sich Barbie Barbie nennt (und nicht Lilli) und Dachau, Mauthausen, Buchenwald, etc. ihre Ortsnamen auch nicht geändert haben.

Das was die Nazis in Europa vor 60 Jahren angerichtet haben hat mit den Namen der Plätze an denen sie ihre unvorstellbaren Verbrechen begangen haben nur peripher zu tun, auch wenn diese Namen zu Synonymen für unvorstellbare Gräueltaten geworden sind. Wir sprechen jedoch von einem der dunkelsten Flecken der Menschheitsgeschichte, den wir nicht vergessen dürfen! Wir sind verpflichtet zu verhindern, dass so etwas unvorstellbares jemals wieder passiert. Wir sollten aus diesen dunklen Flecken unserer Geschichte, derer es leider viel zu viele gibt, lernen.

Tun wir aber nicht. Viel schlimmer ist, dass Rechts wieder salonfähig ist. Das was Barbie vor 60 Jahren in Lyon gemacht hat, passiert heute, hier jetzt auf unserem Planeten. Alltäglich, menschenverachtend und in einem Ausmaß, das wir uns gar nicht vorstellen können.

Aber nein, lass uns doch in die andere Richtung sehen und statt dessen einen unglücklich gewählten Romantitel diskutieren.

Abu Gharib, Woomera, Baxter, Guantanamo Bay, das sind Namen die wir diskutieren sollten, denn in diesem Zusammenhang wirkt die Diskussion um einen, zugegebenermassen ungeschickt gewählten Romantitel, mehr als lächerlich.
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Sorry, Barbie...

...war ziemlich platt. Die Tochter von Ruth und Elliot Handler — die Gründer von Mattel — hieß Barbara. Barbie, Babs waren ihre Spitznamen. Ihr Sohn hieß Kenneth (Ken). Barbie wurde nach Barbara, benannt und Ken nach wem wohl? Genau, Kenneth. Auch aus heutiger Sicht ist der Name der Barbie-Puppe nicht verwerflich. Auch wenn Ludger Menke das nicht ganz so sieht.

Mit Romananfängen habe ich es sowieso nicht und im Moment schlage ich mich mehr mit dem massiven Rechtsrutsch in meinem eigenen Land rum. Viel schlimmer als die Nichtbewältigung der deutschen Vergangenheit finde ich die derzeitige Tendenz nach Rechts in Amerika und Australien.

Immer wenn Menschenrechte aus Patriotismus oder religiösem Fanatismus mit Füßen getreten werden, sollten weltweit die Alarmglocken schellen. Tun sie aber nicht, weil Rechts ist ›Hipp‹. Kollege Peter J. Kraus berichtet in seinem Blog direkt von der Quelle. Lesenswert!.

Und hier in Australien sperrt man sogar Babys ein. Es könnte sich ja durchaus um Terroristen handeln. Zukünftige zwar, aber man weiß ja nie. Das Schlimme: Alle sehen zu. Keiner schreit: »Was soll die Scheiße eigentlich?«

Da ist ein Griff ins Klo mit einem Romananfang und einem Buchtitel zwar peinlich, aber eher unwichtig und nebensächlich. Wie war das noch mal mit Kunkel und seinen Nazipornos?
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Samstag, 12. März 2005

Geschmacklos

1945 begann Mattel mit der Produktion von Spielzeugwaffen. 1956 entdeckten die Mattel-Macher dann in Luzern die Puppe Lilli. Lilli war die Kreation von Greiner & Hausser. Die Vorlage war ein Cartoon von Reinhard Beuthien in der 'Bild Zeitung'. Die Heldin war eine Superblondine, die hinter reichen Männern her war. Mattel kaufte 1959 die Rechte und nannte Lilli ›Barbie‹.

Wie konnten die die Puppe nur Barbie nennen? Das finde ich genau wie Ludger ziemlich geschmacklos.

Übrigens Ludger, du bist mir noch eine Antwort schuldig ...

So und jetzt geht es mit den Kurzen ab in den Zoo. Erst Affen füttern und dann Ross Avins lauschen. Open Air Twilight Concert im Zoo.
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Freitag, 11. März 2005

Kinder hinter Stacheldraht

›Die schwarzen Tränen der Sonne‹ geht mir ziemlich nahe. Die Recherchen werden immer heftiger. Kein Wunder, dass die meisten Australier die Augen davor verschließen und nichts davon wissen wollen. Die Albträume, die einem dieses Thema verschaffen kann sind ganz schön heftig.

Die Kinder auf dem Foto rechts sind seit 2003 auf Christmas Island hinter Stacheldraht weggesperrt!

Selber Vater von 6 Kindern, bekam ich gestern erstmals Zeichnungen zu sehen, die Kinder in australischen Internierungslagern für illegale Einwanderer gemalt haben und die mich stark berührten. Weiter unten sind einige der Bilder.

Alanna Sherry, ehemalige australische Diplomatin und Co-Autorin des von der australischen ›Human Rights and Equal Opportunity Commission‹ erstellten Berichts ›A last Resort —The report of the National Inquiry into Children in Immigration Detention stellt regelmäßig die Statistiken der derzeit 79 in australischen Internierungslagern festgehaltenen Kinder zusammen.

Stand 2. März:
Place detainedNationalities
Villawood38 Tongan,Chinese
Port Augusta 13Chinese,Iranian
Maribyrnong  9Tongan
Christmas Island 10Vietnamese
Nauru 6Afghan
Baxter 3Fijian
Other detention  3Afghan 
Unaccompanied3Afghan
Hier nun die Bilder, die diese Kinder malen. Kein Kommentar von mir, die Bilder sprechen für sich! (Zur Verfügung gestellt von Volunteers in Support of Asylum Seekers (VISAS))









Der Künstler der unten stehenden Zeichnung heißt Shayan. Er ist fünf Jahre alt und erklärt seine Zeichnung wie folgt: »Rechts, das ist meine Schwester und ich, wir weinen mit unseren Eltern. Der kleine Bus da unten ist eine Rettung. Sie bringt Shayan ins Westmead Children's Hospital und wieder zurück, weil ich nichts mehr essen oder trinken kann. Oben links ist ein Wächter mit einem Schlagstock. Unten links, das ist ein Häftling, der blutet, weil er sich die Pulsadern am Razor Wire (Stacheldraht mit Rasierklingen) aufgeschnitten hat. Oben, über das ganze Bild oben zieht sich der Razor Wire genau wie auch am Zaun in Villawood.«

Shayan — fünf Jahre alt, die Hälfte seines Lebens verbrachte er im Gefängnis. ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Donnerstag, 10. März 2005

Was macht ein ›gutes Buch‹ aus?

Ludger ›Mäkel‹ Menke kann es nicht lassen. In seinem Nachtbuch Blog wärmt er das eigentlich schon abgeschlossene Thema Glauser wieder auf. Eigenlich wird das Ganze jetzt langweilig. Interessant fand ich jedoch folgende Passage:

Nun, werte Krimikritikerinnen und Krimikritiker, liebe Leserinnen und Leser von Kriminalromanen, lasset alle Hoffnung fahren. Nehmt sofort die Finger von der Tastatur, legt die Stifte nieder, werft Eure vollgeschriebenen Blätter weg! Es gibt keine Objektivität bei der Bewertung von Literatur! Niemals! Versucht es erst gar nicht! Ihr Literaturwissenschafler, sucht Euch einen neuen Job - Euer Bemühen ist umsonst, Eure Kunst ist tot! Eure Literaturgeschichten, Essays, Kritiken, Besprechungen - ab auf den Scheiterhaufen! Kauft und lest Bücher und haltet doch bitte endlich die Klappe!
Ludger vergisst hier, dass Literaturkritik per Definition nicht objektiv sein kann. Nach welchen objektiven Kriterien kann man literarische Texte beurteilen, ohne dass die subjektive Komponente der eigenen Persönlichkeit an Übermacht gewinnt?

Schon Kritiker aus der literaturgeschichtlichen Epoche der ›Aufklärung‹ forderten, ausgehend von einem ›objektivierbaren‹ Wissen über Theorie und Geschichte literarischer Formen und Inhalte die Neuerscheinungen einzuschätzen. Im Bewusstsein, dass dieses Ziel nicht erreicht werden könne meinten ihre Antipoden, aus dem ›Sturm und Drang‹, die Urteile seien aus der ›subjektiven‹ Anschauung zu beziehen und müssten dem Genie des Dichters sowie der Originalität seines Werkes huldigen.

Gotthold Eprahim Lessing, der eigentliche Begründer der neueren deutschsprachigen Literaturkritik, vertrat die Ansicht, die Kriterien der Kritik hätten sich aus dem Werk selbst zu ergeben (Hamburgischen Dramaturgie),
Der wahre Kunstrichter folgert keine Regeln aus seinem Geschmacke, sondern hat seinen Geschmack nach den Regeln gebildet, welche die Natur der Sache erfordert.
Derzeit ist eine weite Verbreitung des rein subjektiven Geschmacksurteils zu beobachten. Viele Kritiker, die sich als Agenten des Publikumsgeschmacks verstehen (oder sich zumindest als solche ausgeben), schreiben eher, um sich selbst Profil zu geben, als um dem literarischen Text gerecht zu werden.

Und genau hier liegt Ludgers Problem. Mit großen Worten tastet er sich an die wichtigen Fragen heran und tänzelt um sie herum, ohne sie wirklich anzusprechen. Fast sieht es so aus, als würde er mit sinnloser Polemik versuchen den Kern des eigentlichen Problems zu vermeiden.

Vielleicht kann Ludger ja zur Abwechslung einmal konstruktiv zur Diskussion beitragen und in seinem Nachtbuch folgende Fragen behandeln?

  • Was macht ein gutes Buch eigentlich aus?
  • Was ist ›literarisch anspruchsvoll‹?
  • Welche messbaren Qualitäten kann man bei der Bewertung von Literatur verwenden?
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Mittwoch, 9. März 2005

Retail Therapy

Heute habe ich mich selbst belohnt (wofür auch immer). Ein neues Apple iBook. Und mit dem muss ich erst einmal ein paar Stunden spielen — ahem mich mit dem neuen Computer vertraut machen meine ich — bevor ich wieder an meine Arbeit gehe.

Jetzt habe ich keine Ausrede mehr nicht an "Die schwarzen Tränen der Sonne" weiterzuarbeiten.

Morgen bin ich wieder hier, in alter Frische.

Versprochen.
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Dienstag, 8. März 2005

Die Nigerianer geben nicht auf

Mein zweiter Roman mit dem Titel 419 (hoffentlich bald im Buchhandel erhältlich) handelt von den Betrügereien der nigerianischen Mafia. In letzter Zeit kommen sie wieder vermehrt, die E-Mails und Briefe mit der Bitte doch bei einem nicht ganz so legalen Geldtransfer behilflich zu sein und dafür eine nicht unerhebliche Provision zu kassieren. So wie dieses von Dr. Anthony Ayomide:

X-Apparently-To: marcusstarck@yahoo.de via 206.190.37.237; Thu, 07 Mar 2005 06:17:46 -0800
From: "Anthony Ayomide" ‹anthony_ayomide1@yahoo.com›
To: ‹marcusstarck@yahoo.de›
Subject: Investment Assitance
Sender: "Anthony Ayomide" anthony_ayomide1@yahoo.com


Hello,

I write to inform of my desire to acquire estates or landed properties in your country on behalf of the Director of Contract and Finance Allocations of the Federal Ministry of Works and Housing in Nigeria.

Considering his very strategic and influential position, he wants the Transaction to be strictly confidential as possible. He further wants His identity to remain undisclosed at least for now, until the Completion of this transaction. Hence our desire to have an overseas agent.

I have therefore been directed to inquire if you would agree to act as Our overseas agent in order to actualize this transaction.

The deal in brief, is that the funds with which we intend to carry out Our proposed investments in your country is presently in a coded Account at the Nigeria Apex bank (Central Bank of Nigeria) and we need your Assistance to transfer the funds to your country in a convenient bank Account that will be provided by you, before we can put the funds into use in your country.

For this, you shall be considered to have executed a contract for the Federal ministry of Works and Housing in Nigeria for which payment should be effected to you, by Ministry, The contract sum of which shall run into US$38.5Million (Thirty Eight Million, Five Hundred Dollars) of which your share shall be 20% if you agree to be our overseas agent.

As soon as payment is effected, and the amount mentioned above is Successfully transferred into your account, we intend to use our own share In acquiring some estates and setting up trust accounts abroad. For this Too you shall also serve as our agent.

In the light of this, I would like you to forward to me the following Information:

1. Your company name and address if any.
2. Your personal fax number.
3. Your personal telephone number for easy communication.

You are requested to communicate your acceptance of this proposal Urgently after which we shall discuss In details the modalities for seeing this transaction through.

Your quick response will be highly appreciated.

Thank you in anticipation of your cooperation. You may send your response to anthony_ayomide@yahoo.co.uk


Yours faithfully,

Dr Anthony Ayomide

Die Masche funktioniert immer noch. Wie die Nigerianer genau vorgehen wird im Detail in 419 beschrieben. ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Montag, 7. März 2005

Die schwarzen Tränen der Sonne

Vorgestern habe ich den ersten Absatz aus diesem Manuskript geposted. Dabei wurde immer wieder die Frage gestellt, worum es in diesem Buch überhaupt ginge.

Der Ich Erzähler Peter Scott, ein alternder Pressefotograf am Ende seiner Karriere, stolpert über den achtjährigen Seth, ein Flüchtling aus dem Irak, der während eines Aufstands im australischen Internierungslager Woomera unbemerkt entkommen kann. Peter ein eigensinniger, sturer aber dennoch liebenswerter Einzelgänger, hat eine Mauer um sich aufgebaut. Immer schon hat er Leid und Katastrophen durch die Linse seiner Kamera auf Film gebannt, ohne sich emotional für die Geschehnisse zu engagieren. Nur durch diese Distanz war es ihm möglich, mit seinen Bildern zu leben.

Seth, getrennt von seinen Eltern und nach drei Jahren Internierungslager völlig verängstigt, vertraut sich nur zögerlich Peter Scott an. Er gehört der Minderheit der Mandäer an. Sein ganzes Leben war Seth der Diskriminierung und den Repressalien Anderer ausgesetzt. Fundamentalistische Islamisten im Iran zwangen Seths Familie zur Flucht. Zuerst nach nach Al'Uzayr am Tigris im Süden Iraks, wo die Familie schnell feststellen musste, dass auch die dortigen Islamisten sie als najis also als unrein und rechtelos betrachten. Die Familie flieht erneut, diesmal mit dem Ziel Australien. In Indonesien besteigen sie ein marodes Boot, das dann vor der Küste Javas sinkt. Seth wird nach zwanzig Stunden von der australischen Marine gerettet und in das südaustralische Internierungslager Woomera gebracht.

In seiner kindlichen Naivität glaubt er sich endlich in Sicherheit, denkt, dass seine Familie ihn hier bald wegholen wird. Nur so schafft er es, die unmenschlichen Zustände im Lager einigermassen zu ertragen. Seth wird in Woomera mit unvorstellbaren menschlichen Tragödien und Schicksalsschlägen konfrontiert. So nimmt sich Noha, Seths Freund und Zimmergenosse, das Leben. Noha ist ein achtzehnjähriger irakischer Junge, der den Druck im Lager nicht mehr gewachsen ist und keine Hoffnung mehr sieht. Ein älteres Pärchen, das sich seiner angenommen hat, näht sich in seiner Gegenwart die Lippen zu, mit der Hoffnung, mit diesem drastischen Hungerstreik die australische Öffentlichkeit auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen.

Seth muss miterleben wie Rebekkah, eine achtzehnjährige Mandäerin, von mehreren fanatischen Muslimen vergewaltigt wird. Sie wollen ihr eine Lektion erteilen. Rebekkah gilt als najis und wagte es, wie von den Aufsehern angeordnet, das Essen zu servieren. Seth wird auch Zeuge mehrerer Aufstände, die von den Behörden gewaltsam beendet werden.
Als er nach und nach realisiert, dass seine Eltern nicht kommen, verliert auch er jede Hoffnung, beschließt aber dann, dass er sich auf die Suche nach seiner Familie machen muss. Im Chaos eines weiteren Aufstands in Woomera gelingt ihm die Flucht.

Peter Scott liest Seth auf und will ihn erst den zuständigen Behörden übergeben, beschließt jedoch zuerst, die Geschichte des Jungen zu erfahren, denn für die Presse sind Besuche in den Lagern, wenn überhaupt, nur unter schärfster Aufsicht möglich. Je mehr er von Seth erfährt, desto schwieriger wird es für ihn, den Jungen wieder nach Woomera zurückzusenden. Letztendlich macht er sich auf die Suche nach Seths Familie.

Hintergrund der Geschichte:

Am 18. Oktober 2001 sticht im kleinen indonesischen Hafen Bandar Lampung ein namenloses Fischerboot in See. Ein alltäglicher Vorgang, doch dieses zwanzig Meter lange und vier Meter breite Boot soll später unter dem Namen SIEV-X (Suspected Illegal Entry Vessel X) traurige Berühmtheit erlangen. Es bietet Platz für maximal fünfzig Passagiere. An diesem Tag drängen sich jedoch über vierhunderteinundzwanzig Asylsuchende aus dem Irak, Afghanistan und dem Iran auf der SIEV-X. Alle haben sie ein Ziel: Australien, das Paradies, dort wollen sie ein neues Leben beginnen.

Um drei Uhr morgens, einundfünfzig nautische Meilen vor der Küste West Javas, sinkt das Boot innerhalb von zwei Minuten. Fünfundsechzig Männer, einhundertzweiundvierzig Frauen und einhundertsechsundvierzig Kinder ertrinken. Nur vierundvierzig Überlebende werden nach zwanzig Stunden von indonesischen Fischern geborgen und in Internierungslager für illegale Einwanderer gebracht.

Die SIEV-X ist kein Einzelfall. Auf dieses Problem wurden die Medien jedoch erst aufmerksam, als der Kapitän des norwegischen Containerfrachters "Tampa" schiffbrüchige Flüchtlinge aus dem Meer fischte und weder Australien noch Indonesien sich für diese Menschen zuständig fühlten. Der medienwirksame Skandal war schnell wieder vergessen und die betroffenen Menschen wurden zu nackten Zahlen einer kalten Statistik.

Das australische System der Zwangsinternierung für »illegalisierte« Immigranten wurde Anfang der neunziger Jahre von der sozialdemokratischen Labour-Party eingeführt. Damals gab es mehr Freiheiten für die Asylsuchenden. Die konservative Howard-Regierung verschärfte die Bedingungen in den Lagern drastisch, vorwiegend um ein Exempel zu statuieren und Asylsuchende abzuschrecken, die gefährliche Reise nach Australien überhaupt in Erwägung zu ziehen. Fast alle Lager liegen weit abseits von größeren Städten im wüstenähnlichen Outback. Kontakt zur Außenwelt ist schwierig. Wenn Medien Zugang zu den Lagern erhalten, was nur selten vorkommt, dann nur unter schärfster Aufsicht. So wenig Informationen wie möglich sollen an die Öffentlichkeit gelangen.

In den Lagern herrschen unvorstellbare Zustände. Die Internierten, ohnehin schon vom Schicksal schwer geschlagen, werden dort bis zu fünf Jahren festgehalten um dann zu erfahren, dass ihr Antrag auf Asyl abgewiesen wurde und sie das Land verlassen müssen. Hungerstreiks, Selbstmorde und Aufstände, die von den Behörden rigoros und vor allem mit unnötiger Brutalität niedergeschlagen werden, sind an der Tagesordnung.

Die Situation in den Internierungslagern hat vor allem den Ruf nach der Freilassung von Kindern lauter werden lassen. Ende 2003 waren fünfhundertzweiundachtzig Kinder in australischen Internierungslagern, darunter dreiundfünfzig ohne jeglichen Schutz von Eltern oder Bekannten.

Die unabhängige »Australian Human Rights Commission« untersuchte im Auftrag der Regierung die Zustände in den Lagern und stellte neben Menschenrechtsverletzungen auch eindeutige Verstöße gegen die 1990 von Australien unterzeichnete UN-Konvention zum Schutz des Kindes fest. Der Bericht wurde zwar im australischen Parlament zur Kenntnis genommen, jedoch als nicht relevant abgetan. Originalzitat:

The government rejects the major findings and recommendations contained in this report. »The government also rejects the Commission's view that Australia's system of immigration detention is inconsistent with our obligations under the United Nations Convention on the Rights of the Child.«
An Zynismus wohl kaum zu überbieten ist die Aussage der australischen Einwanderungsministerin. Senator Amanda Vanstone, Minister for Immigration sagte am 10. Juni 2004:
»To release all children from detention in Australia would be to send a message to people smugglers that if they carry children on dangerous boats, parents and children will be released into the community very quickly!«
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