Montag, 28. Februar 2005

Glauser — die schockierende Wahrheit!

Wie ihr wisst, war ich letztes Jahr in der Glauser Jury für den besten Roman das beste Debüt.

Schockierend, es ist ein Skandal was hier abgegangen ist, ich kann nicht länger schweigen, ich muss euch die Wahrheit ins Gesicht schreien. Alle sollen es hören!

Zum Hintergrund: Auf der letzten auf der Syndikats Hauptversammlung bei der Criminale am Niederrhein wurde ich zusammen mit Klaus Dewes, Dorle Gelbhaar, Norbert Horst, Thomas Przybilka, Marcus Starck und Gabriele Wolff in die Glauser Jury gewählt.

Voller Vorfreude saß ich danach im Flugzeug zurück nach Perth. Was würde mich erwarten? Teure Geschenke der Verlage? Ein ›Erste Klasse‹ Ticket nach Deutschland vielleicht oder das Angebot mit 6-stelliger, nein mindestens 7-stelliger Vorauszahlung für mein nächstes Buch? 5-Sterne Hotels mit blonder Überraschung? Oder würden die Einfußreichen im Syndikat versuchen mich zu überreden, doch das eine oder andere Buch bevorzuzugen? Wie viele Autoren würden mich kontaktieren und versuchen mich zu beeinflussen?

Super, sollen sie doch, eine Hand wäscht die Andere, nächstes Jahr kommt der neue Starck und dann habe ich den Bonus, dachte ich, schlürfte über dem indischen Ozean genüsslich an meinem Champagner und freute mich auf die Dinge, die auf mich zukommen würden.

Und wisst ihr was dann passierte? Ihr werdet es nicht glauben, die Verlage standen Schlange. Alle wollten sie — Ja was denn eigentlich?

Sie luden Bücher Kartonweise vor meiner Tür ab. Meistens nur mit einem Lieferschein, ganz selten mit einem ›Mit den besten Empfehlungen‹ Slip. Nie war ein Scheck, ein Flugticket oder eine Einladung in ein 5-Sterne Hotel dabei. Auch rief kein Sydikats-Obermufti bei mir an und die Autoren schwiegen eisern.

Die Juroren lasen vor sich hin. Manchmal tauschten wir Rezensionen aus. Alle drei Monate ein nettes E-Mail von Thomas Przybilka, mit der Bitte, doch die Liste der eingegangenen Bücher miteinander abzugleichen. Dann Anfang Februar traf man sich in Bonn. Heiß ging es her, jeder kämpfte um sein Favoriten (Ich habe hier darüber berichtet)

Marcus Starck

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Gone Fishing

Ich muss gleich los. Keine Zeit für den Blog. Heute bin ich auf Mikes Boot zum Tauchen und Hummerfischen eingeladen. Mike steht schon in der Einfahrt und drückt ungeduldig auf die Hupe. Mensch, der weckt mir noch das ganze Haus auf und die Nachbarn werden mich lieben.

Irgendwie lebe ich im Dauerurlaub, seit ich nach Australien ausgewandert bin, habe den schönsten Beruf gewählt und auch sonst läuft alles hervorragend.

Manchmal macht mir genau das angst. Fast zu gut um wahr zu sein.

Bis Morgen!

Marcus Starck

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Sonntag, 27. Februar 2005

Krimi Bestenliste

Die Tageszeitung ›Die Welt‹, der Fernsehsender ›ARTE‹ und ›Nordwest-Radio‹ starten im März eine Krimi-Bestenliste. Aus den aktuellen Krimi-Neuerscheinungen der Saison werden siebzehn Kritiker ab dem 18./19. März die zehn empfehlenswertesten Titel vorstellen, meldet das Börsenblatt.

Grundsätzlich finde ich diese Krimi-Bestenliste eine großartige Einrichtung. Allerdings sträuben sich bei folgendem Statement die Nackenhaare zu Berge:

...Die Krimi Welt-Bestenliste macht Schluß mit der überholten Auffassung, Krimis seien als "bloße Unterhaltungsliteratur" ästhetisch uninteressant. Literatur soll unterhalten und nützen, das wußte schon Horaz...
Selten so einen Schwachsinn gelesen...

Ich geh' jetzt zum Strand und lese einen Krimi.

Marcus Starck

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Samstag, 26. Februar 2005

Schwarzer Humor

Soll man darüber lachen oder nur den Kopf schütteln?

Deutschen Freiwilligen-Division Angela zur Unterstützung der US Army im IRAK Krieg. Gefunden hier: http://www.germannews.com/division/nr1.htm

Zitat von obiger Website:

... wir sind beunruhigt von den vielen freiwilligen Kämpfern aus der arabischen Welt, die sich versammeln, um Saddam Hussein in Bagdad vor seiner gerechten Strafe zu beschützen.
„Es fehlte nicht an Zeit, sondern am Willen.“ (Angela Merkel)
Wir müssen ein Zeichen setzen. Wir stehen an der Seite der wenigen Deutschen, die es wie Angela Merkel wagen, in diesen Zeiten eine aufrichtige, aber unpopuläre Meinung zu vertreten. Wir sind bereit, auch im Angesicht des Feindes unsere Ernsthaftigkeit zu beweisen.

Wir fordern alle mutigen deutsche Frauen und Männer zwischen 16 und 48 dazu auf, sich mit uns als Freiwillige an der Seite der Amerikaner hier einzuschreiben ...
Anscheinend nehmen manche das für bare Münze. 15.474 haben das entsprechende Formular bereits ausgefüllt. Mich würde es interessieren, wie viele davon wirklich bereit gewesen wären die U.S. auf ihrer World-Domination-Tour zu begleiten ...

Marcus Starck

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Freitag, 25. Februar 2005

Es leben die Blogs

Ein öffentliches Tagebuch im Internet, zu Neudeutsch Blog, ein Kunstwort aus dem Begriff Weblog. Das hier ist einer, oder eines?

Wie auch immer, andere schreiben auch welche: Kollege Peter J. Kraus zum Beispiel der 2004 mit seinem Debüt ›Geier‹ für den Glauser nominiert war, auch Anne Chaplet, die ihren Tagebuch nennt, weil sie nicht täglich einen Eintrag macht. Dann wären da noch Horst Eckert, er nennt seinen News, SciFi Autor Andreas Eschbach der sein Internettagebuch eher unregelmäßig führt oder Eva Marbach, als Beispiel dafür, dass die Berufsbezeichnung Schriftsteller nicht geschützt ist und sich jeder so bezeichnen darf, der irgendwie eine Tastatur bedienen kann.

Ludger Menkes Blog, das ›Nachtbuch‹ kann man täglich lesen, Titus Müller schreibt zwar in einem anderen Genre, pflegt aber seinen Blog 2-3 mal die Woche und nicht zu vergessen Hotel Terminus, ein gemeinsames Projekt der Preisgekrönten Autoren Regula Venske, Silvia Kaffke, H.P. Karr, Edith Kneifl, Ralf Kramp, Christine Lehmann, Birgit H. Hölscher, Horst Eckert, Roger M. Fiedler, Peter Zeindler, Jürgen Alberts und Walter Wehner.

Über die Qualität von Blogs zu diskutieren ist Quatsch. Jeder kann einen anlegen, ob er nun etwas zu sagen hat oder nicht. Manchmal klicke ich einfach auf den kleinen Schalter oben rechts ›Next Blog‹ und sehe was noch so geblogged wird. Manches interessiert mich nicht, manches ist witzig, manches wirklich interessant. Die Qualität der Blogs korreliert mit der Qualität des gesamten Internets, einschließlich E-Mail.

Warum führe ich dieses öffentliche Tagebuch, in dem ich jeden Tag einen Beitrag zu einem beliebigen Thema schreibe? Ehrliche Antwort? Okay. Es macht Spaß ihn täglich zu pflegen.

Außerdem ist dieser Blog ein ideales Medium mich und meine Werke bekannt zu machen. PR, Marketing, Werbung. (iiiigitt wie kann er nur!). Es funktioniert. Mitte/Ende Januar fing ich an den Blog mehr oder weniger regelmäßig zu führen. Ich definierte ihn zur Startseite meiner Internetpräsenz . Davor hatte ich zirka 10 – 20 Klicks pro Woche(!) auf meiner Website. Seit ich den Blog regelmäßig pflege hat sich die Zahl auf 500–550 Klicks bei 380-400 Besuchern pro Tag eingependelt.

Zwischen 5. und 11. Februar hatte ich sogar 2000-2500 Klicks pro Tag. Das lag wahrscheinlich daran, weil ich meine Recherchen zum Thema Cornelia Rau hier veröffentlicht habe, was letztendlich zur Identifizierung und Freilassung der schizophrenen deutschstämmigen Australierin führte, die für zehn Monate in Baxter im Internierungslager für illegale Einwanderer eingesperrt war.

Zurück zur Statistik: 80% der Besucher kommen immer wieder, 20% verschwinden im Cyberspace-Nirwana, dafür kommen täglich 20% neue ›Unique Visitors‹ hinzu.

Ist das schlecht oder gut? Keine Ahnung, ich habe keine Vergleichszahlen und bezweifle, dass ich welche bekommen werde. Ich persönlich bin zufrieden, denn wenn rund 400 Personen lesen wollen, was ich hier täglich von mir gebe, kann es so schlecht nicht sein.

Viel Spaß, life is a beach!

Marcus Starck

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Glauser — Die Nominierten

PRESSEMITTEILUNG


Bonn, 25.02.2005


die Jurys der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur DAS SYNDIKAT geben die Nominees für die verschiedenen Sparten des FRIEDRICH-GLAUSER-PREIS - KRIMIPREIS DER AUTOREN 2005 bekannt.

Die Preisträger werden am 30.4.2005 auf der Abschlußgala der Criminale 2005, dem „Tango Criminale“ in Arnsberg (Hochsauerlandkreis) bekanntgegeben. Die Criminale, das jährliche Treffen der Mitglieder des SNYDIKATs, ist das größte Krimifestival Europas, mit Lesungen, öffentlichen Diskussionsrunden, Workshops und Vorträgen zur Kriminalliteratur.

Ab dem 1.5.2005 sind die Jury-Entscheidungen und die offiziellen Presseerklärungen auf der homepage des SYNDIKATs www.das-syndikat.com und auf der homepage der Criminale www.die-criminale.de nachzulesen.


Die Nominees in alphabetischer Reihenfolge:


ROMAN
(dotiert mit € 5.000)
Gert ANHALT, Für eine Hand voll Yen (Knaur Taschenbuchverlag)
Sabine DEITMER, Scharfe Stiche (Krüger Verlag)
Christine GRÄN, Marx, my love (C. Bertelsmann Verlag)
Robert HÜLTNER, Inspektor Kajetan und die Betrüger (btb-Verlag)
Hansjörg SCHNEIDER, Hunkeler macht Sachen (Ammann Verlag)
- Laudatio: Gabriele Wolff, Preisträgerin 2004 -


DEBUT
(dotiert mit € 1.500)
Susanne AYOUB, Engelsgift (Verlag Hoffmann und Campe)
Mischa BACH, Der Tod ist ein langer, trüber Fluss (Brandes & Apsel Verlag)
Birgit LAUTENBACH & Johann EBEND, Das Kind der Jungfrau (Prolibris Verlag)
Christian SCHÜNEMANN, Der Frisör (Diogenes Verlag)
Stefan SLUPETZKY, Der Fall des Lemming (Rowohlt Taschenbuch Verlag)
- Laudatio: Norbert Horst, Preisträger 2004 -


EHRENGLAUSER
(undotiert)
Der Weinheimer Kriminalschriftstellerin
Ingrid NOLL
wird der Friedrich-Glauser-Preis – Ehrenpreis der Autoren für ihre Verdienste um die deutschsprachige Kriminalliteratur zuerkannt.
- Laudatio: Jürgen Alberts -

Dieser Jury des SYNDIKATs gehörten an: Klaus Dewes, Dorle Gelbhaar, Norbert Horst, Thomas Przybilka, Marcus Starck und Gabriele Wolff.

KURZGESCHICHTE
(dotiert mit € 1.000)
Anne CHAPLET, Wem die Stunde schlägt in Königsborn
(in: Mehr Morde am Hellweg, Grafit Verlag)
Horst ECKERT, On the Road: Juwelen am Hellweg
(in: Mehr Morde am Hellweg, Grafit Verlag)
Doris GERCKE, Der Richter von Unna oder: Das achte Gebot
(in: Mehr Morde am Hellweg, Grafit Verlag)
Gunter GERLACH, Hochzeit vin Voerde
(in: Mord am Niederrhein, Grafit Verlag)
Sandra LÜPKES, Klackklack-Klackklack
(in: Mein Juist, Verlag Alt Juist)
- Laudatio: Carmen Korn, Preisträgerin 2004 -

Dieser Jury des SYNDIKATs gehörten an: Ina Coelen, Klaus-J. Frahm, Rebecca Gablé, Nina George und Carmen Korn.


HANSJÖRG-MARTIN-PREIS – Kinder- und Jugendkrimipreis der Autoren
(dotiert mit € 2.500)
Jürgen BANSCHERUS, Das Lächeln der Spinne (Arena Verlag)
Kirsten BOIE. Die Medlevinger (Oetinger Verlag)
Kristina DUNKER, Sommergewitter (Deutscher Taschenbuch Verlag)
Joachim FRIEDRICH, Die geheime Tür (Thienemann Verlag)
Sabine LUDWIG, Die Nacht in der Mr. Singh verschwand (Dressler Verlag)
- Laudatio: Johanna Gerdes & Malte Friedrich Gölz -

Dieser Jury des SYNDIKATs gehörten an: Günther Bentele, Ulrike Schweikert, Christine Spindler, Regula Venske, Barbara Wendelken und die Jugendlichen Johanna Gerdes, Malte Friedrich Gölz, Kerstin Jeschke, Helene Reiner.


Die Jurys legen Wert auf die Festellung, daß eine Nominierung für den FRIEDRICH-GLAUSER-PREIS und den HANSJÖRG-MARTIN-PREIS eine wichtige Würdigung der Autorin / des Autors und ihres / seines Kriminalromans bzw. ihrer / seiner Kriminalstory bedeutet.


Thomas Przybilka
(für die Jurys) ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Donnerstag, 24. Februar 2005

Heute wird geschrieben ...

... nicht im Blog, am Manuskript zu »Die schwarzen Tränen der Sonne«. Vor zirka 100 Seiten nahm die Geschichte eine mir damals genial erscheinde Wendung. Jetzt sitze ich in einer Sackgasse fest. Löschen, neu schreiben, umarbeiten ist angesagt.

Das Schreiben macht im Moment richtig Spaß und der Text läuft nur so aus den Fingern.

Have Fun! Life is a beach!

Marcus Starck

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Mittwoch, 23. Februar 2005

Alle Jahre wieder ...

Auch wenn es einige nicht wahrhaben wollen: Der deutsche Krimi lebt! Und er ist aktiv, es wuselt ganz gewaltig in der Szene. Die Qualität des Gedruckten hält durchaus dem internationalen Vergleich stand. Es stimmt vieles ist Durchschnitt, doch das Niveau des Durchschnitts ist in den letzten Jahren angestiegen. Und dann wären da noch einige zu nennen, die aus der Masse herausragen. (Kann ich jedoch noch nicht, weil ich sonst meine Glauser-Favoriten bekannt geben würde ;-)

Die Autoren des Genres haben sich im ›Syndikat (Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur)‹ zusammengeschlossen und veranstalten jedes Jahr ein Fest: Die Criminale.

Heuer trifft man sich vom 27. April bis 1. Mai im Sauerland. Letztes Jahr war man am Niederrhein. 2004 war meine erste Criminale. Alleine der Austausch mit den Kollegen war es Wert, um die halbe Welt zu reisen. Mein Zimmer habe ich mit Peter J. Kraus geteilt, der direkt aus Kalifornien gekommen war.

In Erinnerung geblieben ist Hazy Osterwald, der am Xylophon mit seinen 82 Jahren den Saal zum kochen brachte. Auch das im angetrunkenen Zustand geführte, äußerst philosophische Gespräch mit Ulrich Wickert. Nicht zu vergessen das aufregende Kleid von Ulrike Schweikert, die mit ihrem ›Das Jahr der Verschwörer‹ den MARTIN für den besten Kinder- und Jugendkrimi erhielt. Nach dem Tango Criminale wurde gefeiert bis der Bar die Getränke ausgingen. Und da waren auch noch Brennnesseln, doch das ist eine ganz andere Geschichte ;-) Alles in allem ein tolles Fest. Nachträglich Gratulation an die SoKo Niederrhein!

Ich freue mich darauf, die Kolleginnen und Kollegen im Sauerland wieder zu sehen! Ich bin sicher es wird ein tolles Fest! Allen Krimifans rate ich zu kommen. Wo sonst findet man so viele Krimiautoren auf einen Haufen? Nicht zu vergessen eine so geballte Ladung an Lesungen, Signierstunden und die Möglichkeit mit den Autoren zu plaudern. Und außerdem — oh Boy, diese Typen wissen wie man feiert!

Alles Liebe vom anderen Ende der Welt

Marcus Starck ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Dienstag, 22. Februar 2005

Sara Lee tritt Jenny Graig in den Arsch,

sagt zumindest die Statistik. In Australien sind 2 von 3 übergewichtig. Jeder zweite davon ›Obese‹ also richtig fettleibig.

Auch ich bin zu klein für mein Gewicht, soviel steht fest und über meine Kondition brauchen wir erst gar nicht zu reden. Zurücktreten ist angesagt.

Deshalb habe ich mich für das Beinfitzfußballspiel anlässlich der Criminale 2005 im Sauerland gemeldet. Obiges Foto, aufgenommen von Angela Eßer, das war ich letztes Jahr, Criminale 2004, nach dem Spiel.

Jetzt sehe ich besser aus. 10 kg weniger sieht man gewaltig. Trotzdem ist's noch nicht genug.

Heuer bereite ich mich auf das Spiel vor. Die Peinlichkeit alle fünf Minuten ausgewechselt zu werden möchte ich mir ersparen. Nochmal 20 kg leichter und fit wie ein Turnschuh, das ist Ziel. Ich bin richtig motiviert. Persönliches Bootcamp mit der Süßen. Strenge Diät, viel Bewegung... oder so ...

Alles Liebe von der anderen Seite der Kugel

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Montag, 21. Februar 2005

Sommerzeit

In Westaustralien wird bisher die Uhr im Sommer nicht umgestellt. Jetzt überlegen unsere Bürokraten, den anderen australischen Bundesstaaten und Territorien zu folgen und auch hier die Sommerzeit einzuführen.

Interessanterweise diskutieren darüber vorwiegend die Schildbürger. Die Argumente der Gegner, und die meinen das genau so, sind zum Beispiel folgende:

Eine Stunde mehr Sonne am Tag würde die Vorhänge mehr bleichen und auch die Milchkühe und andere Tiere verwirren.
Ich kann nicht mehr. Lachen geht wirklich auf die Bauchmuskeln :D

Alles Liebe aus dem sommerzeitlosen Perth

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Sonntag, 20. Februar 2005

Nachtrag Cornelia Rau aka Anna

Wir erinnern uns: Die psychisch kranke, deutsch sprechende Australierin Cornelia Rau wurde grundlos für über 10 Monate in einem australischen ›Detention Centre‹ festgehalten. Man bemerkte zwar ihr auffälliges Verhalten, konnte die Schizophrenie jedoch nicht diagnostizieren. Für DIMIA war Cornelia ein klarer Fall von Visavergehen. Stur und eigensinnig, unberechenbar, aber eindeutig eine illegale Einwanderin.

Die Regierung hat mittlerweile eine Kommission gebildet, die den Vorfall jetzt untersuchen soll. Diese Kommission ist selbstverständlich nicht öffentlich.

Jetzt wurde noch ein weiterer Fall bekannt. Ein französischer Tourist wurde in ein Internierungslager gebracht. Man verweigerte ihm einen Anwalt und verzögerte es mit haarsträubenden Argumenten den französischen Botschafter zu verständigen. Letztendlich fand man heraus, dass er ein gültiges Visum hatte. Keine Entschuldigung, nichts, ab in den nächsten Flieger nach Paris. Und ja das Maul halten. Tat er nicht, er klagte. Jetzt muss die australische Regierung Schadenersatz zahlen.

Die Fragen, die sich mir in diesem Zusammenhang stellen, aber sicher nicht auf der Agenda der Kommission stehen:

Wie viele Australier sitzen derzeit noch in Internierungslagern für illegale Einwanderer? Wie viele Touristen mit gültigem Visa werden dort festgehalten? Wie viele der Asylsuchenden leiden nach jahrelanger zermürbender Haft an psychischen Krankheiten, ohne, dass man diese erkennt, da man offensichtlich nicht einmal in der Lage ist eine klassische Schizophrenie zu diagnostizieren?

Einen schönen Sonntag noch!

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Samstag, 19. Februar 2005

Autsch,

da bin ich wohl jemanden mit »Nichts vs. Nothing« ein bisschen auf den Schlips getreten. Wollte ich nicht, ehrlich.

Als Schriftsteller legt man sich ja ein dickes Fell zu, oder wie Mickey Spillane einst sagte:

I don't care what they say about me, as long as they don't rip up my dollar bills.
Nur Kritiker dürfen ihre zart besaiteten und verletzbaren Seelchen pflegen. Mir solls recht sein.
Wann schreibt Marcus Starck eigentlich seine Bücher? Will er mich zum Duell auf der Criminale im Sauerland herausfordern? Nö, da hab’ ich keine Lust drauf.
fragt Ludger. Nur um das klarzustellen: Auf ein Duell habe ich auch keine Lust (Ich kriege nämlich meinen Säbel nicht ins Flugzeug und mit einer geborgten Duellpistole möchte ich auch nicht gegen ihn antreten).

Doch auf ein Bier würde ich mich gerne mit Ludger treffen. Ich geb’ auch Einen aus ;-)

Die Frage wann ich eigentlich schreibe, (die Süße nervt mit der selben Frage mehrmals täglich) habe ich übrigens hier, hier, hier, hier und hier bereits mehr oder weniger direkt beantwortet.

Alles Liebe von der sommerlichen Seite des Globus

Marcus Starck

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Freitag, 18. Februar 2005

Nichts vs. Nothing

Google fight: Nichts tritt gegen Nothing an.

Nothing gewinnt! (Nichts 30,200,000 Einträge, Nothing 103,000,000 Einträge)

Wie wär’s damit: Deutscher Krimipreis vs. Glauser.

Das sieht nich gut aus für den DKP.

Marcus Stack vs. Ludger Menke

Ha! Hab ich’s doch gewusst ;-)

Google Fights, auch eine sinnlose, jedoch unterhaltsame Art, sich von der eigentlichen Arbeit zu drücken.

!!!WARNUNG!!! Hohe Suchtgefahr!

Alles Liebe vom anderen Ende der Welt

Marcus Starck ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Donnerstag, 17. Februar 2005

Trends Episode II: Attack of the Clones

Marketing, Kommerzialisierung, das Verhältnis zwischen Autor, Verlag und Leser. Wer sei schuld fragt Ludger Menke?

Die Verlage, weil sie jeden Trend folgen, die Autoren, weil sie ihre Feder in den Wind hängen oder sind es die Leser, die jeden Schrott kaufen, weil es gerade in ›In‹ ist, oder weil ein Autor international (sprich in den USA) Millionen seiner Bücher verkauft hat?

Dann folgt der Angriff der Clones: Die nachgemachten Crichtons zum Beispiel. Auch Dan Brown inspirierte ein Heer von Autoren auf seinen Zug aufzuspringen. Oder Mankell und seine Nachfolger. Nicht zu vergessen Joanne Rowling, die mit ihrem Harry Potter einen Trend gesetzt hat, dem viele Autoren mehr oder weniger erfolgreich hinterher schreiben.

Jeder Autor fragt sich, was diese erfolgreichen Autoren haben und man selbst nicht. Schreiben sie besser? Hat der Verlag vielleicht mehr ins Marketing investiert? Warum werden gerade Bücher dieser Autoren gekauft und gelesen? Wer setzt die Trends? Ist das alles Marketing?

Eines ist klar: Mit ausgeklügeltem Marketing kann man alles verkaufen, selbst Fürze in Dosen. Das meine ich so wie ich es sage. Fürze in Dosen sind der Renner der Saison hier in Australien. ›Stinky‹, eine kleine Dose die fürchterlich stinkt, wenn man sie öffnet wird hier zu tausenden für $2.49 verkauft. Alles eine Frage des Marketings. Vielleicht sollte ich ›Fürze in Dosen‹ nach Deutschland exportieren?

Bei Büchern ist es nicht anders. Die Frage, die sich stellt ist, inwieweit ein Verlag bereit ist das Risiko einzugehen einen deutschen Autor entsprechend in den Markt zu drücken. Dass es funktioniert hat uns Werbefachmann Frank Schätzing mit seinem ›Schwarm‹ demonstriert.

Ist dem wirklich so? Offensichtlich nicht, sonst gäbe es mehr Erfolge wie den ›Schwarm‹. Oder glauben bloss alle, es wäre nicht so einfach und deshalb wagt sich keiner ein wenig abseits der ausgetretenen Trampelpfade? Ist das Risiko wirklich zu gross?

Der Buchmarkt ist komplex. Ein chaotisches, fraktales System, bestehend aus primär vier einzelnen ebenfalls fraktalen Subsystemen, jedes mit eigenen chaotischen Regeln und nur indifferenten Schnittstellen.

1. Autoren,
2. Verlage,
3. Buchhändler und
4. Leser.

Jede der vier Gruppen verfolgt unterschiedliche Interessen .Doch genau hier liegt das Problem. Verlage und Buchhändler sind in erster Linie Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften müssen. Diese beiden Gruppen verfolgen ein Ziel: Möglichst viele Bücher zu verkaufen. Dieses Ziel deckt sich nicht unbedingt mit den Motiven von Autoren oder Lesern und verkommt immer mehr zum Ratespiel.

... Fortsetzung folgt ... vielleicht ... mal sehen ...

Marcus Starck

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Mittwoch, 16. Februar 2005

Trends

Regionalkrimis, Wirtschaftskrimis, Kirchenkrimis, Katzenkrimis, Wissenschaftsthriller — wohin geht der Trend? Was soll ein Schriftsteller schreiben um beim Leser anzukommen? Alles Schmarrn.

Wen interessiert das wirklich?

Außerdem, wer einem Trend folgt, schreibt dem Trend hinterher.

Meine Motivation zu schreiben ist eine ganz Andere: Ich schreibe weil ich schreiben muss. Es sind so viele Worte in mir, die wollen alle raus. Früher habe ich sie mit anderen Sachen, wie »Vorstand spielen« klein gehalten, doch irgendwann wurde der Druck zu groß und der Kessel explodierte. Da konnte ich nichts dagegen machen, außer sortieren und aufs Papier klatschen. Fertig.

Alles Liebe aus dem sonnigen Perth

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Dienstag, 15. Februar 2005

Procrastination — »Ich mach das später!«

Wer kennt das nicht? Wir alle neigen zeitweise zum Aufschieben. Bei mir ist es derzeit besonders schlimm. Wichtige Dinge bleiben liegen, dafür glänzt mein Schreibtisch, die Ablage ist sortiert und abgeheftet, der Rasen gemäht und mit Dünger versorgt, selbst der neue Werkzeugschuppen ist perfekt aufgeräumt. Das Internet bietet Ablenkung. Foren, Blogs, News, die hinterhältigsten Zeitdiebe.

Reine Beschäftigungstherapie.

Das was ich eigentlich machen sollte liegt mir gegenüber auf der Lauer, wie eine Kobra, die ihr Opfer hypnotisiert. Vielleicht schaffe ich es heute an meinem Manuskript weiterzuarbeiten?

All the best!

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Montag, 14. Februar 2005

Hochzeitstag

Eigentlich wollte ich nur noch schnell einen Absacker in der Bar des Hotels Terminus nehmen, doch außer Joe dem Barkeeper (jeder gute Barkeeper heißt Joe, egal wie er wirklich heißt!), war keiner mehr da.

»Marcus?« fragte er, als ob er sich vergewissern wollte, dass ich ich sei.

Ich nickte. »Wo sind die Anderen?«, wollte ich wissen, während Joe, ohne dass ich etwas bestellt hätte, eine ›Bloody Mary‹ mixte, mit extra Tabasco, viel Pfeffer und einem dreifachen Vodka, genau wie ich sie mag.

Joe zuckte mit den Schultern und stellte mit einem mach-hinne-Mann-ich-will-nach-Hause-Blick den Drink auf die kleine Papierserviette, die vor mir auf dem Tresen lag. Dann machte er das Licht an und begann seine Bar aufzuräumen.

Ich war wieder einmal zu spät, oder zu früh, kommt ganz darauf an. Langsam machte sich eine schwere Müdigkeit in mir breit. Ich bin nicht mehr der Jüngste, durchgemachte Nächte machen mir mittlerweile schwer zu schaffen. Vielleicht bekomme ich hier für den Rest der Nacht ein Zimmer?

Der Nachtportier, ein granteliger Mittfünfziger mit grauem Haar und zerknitterter Uniform, schüttelte bloß den Kopf. »Ausgebucht« war alles was er sagte, bevor er sich wieder hinter seiner Agatha Christie verzog. Meine Bitte, doch eine nette Nachricht für die Anderen zu hinterlassen, schien er nicht mehr wahrzunehmen. Dabei wollte ich nur sagen, dass ich das, was hier Regula Venske, Silvia Kaffke, H.P. Karr, Edith Kneifl, Ralf Kramp, Christine Lehmann, Birgit H. Hölscher, Horst Eckert, Roger M. Fiedler, Peter Zeindler, Jürgen Alberts und Walter Wehner auf die Beine gestellt haben, wirklich großartig finde.

Nach Hause konnte ich nicht. 12.2. Hochzeitstag, vergessen, nicht mal an Blumen habe ich gedacht. Nach 22 Jahren. Was für ein Fauxpas. Die Süße ist sauer. So bald brauche ich nicht mehr nach Hause zu kommen. Da ist sie strikt.

Vielleicht hat sie sich ja morgen wieder beruhigt? Unwahrscheinlich.


Meine Lieblingskneipe ›The Boat‹ hat noch offen. Nach zwei Flaschen Devil’s Lair Semillon Sauvignon Chardonnay schlafe ich auf dem Tresen ein und träume von Stripperinnen in Las Vegas. Peinlich.

Vielleicht ist ja morgen wieder alles gut?

Ich bezweifle es, wahrscheinlich stehen meine Koffer bereits gepackt im Vorgarten. Vielleicht heuere ich besser gleich bei der ›Royal Australian Navy‹ an.

Alles Liebe aus dem sommerlichen Perth wünscht ein total verkaterter

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Sonntag, 13. Februar 2005

Fundstücke

Man sollte das eigentlich für einen schlechten Scherz halten: Channel 4 plant eine Realty TV-Show, in der sich die Kandidaten freiwillig einer ähnlichen Behandlung wie die Gefangenen in Guantánamo Bay unterziehen lassen. Die Show soll die Effekte untersuchen, die »Milde Folter« auf die sieben Kandidaten hat.

Die Show mit dem Titel: »The Guantánamo Guidebook« wird einige der Praktiken anwenden, die auf der U.S. amerikanischen Marinebasis auf Kuba verwendet werden, um Informationen aus den hunderten Gefangenen herauszuholen, die dort ohne Prozess oder Recht auf einen Anwalt seit beinahe drei Jahren festgehalten werden. (Den kompletten Aktikel dazu aus dem Guardian gibt es hier)

Und noch ein Fundstück zum Thema Krieg. Den Amerikanern gehen die Soldaten aus. Die Bush Regierung denkt laut über die Wiedereinfürung der Wehrpflicht nach. Aber erst wird die Brieftasche gezückt. Neuen Rekruten für die Infanterie wird ein »Sign-on« Bonus von $15.000 gezahlt. Soldaten die ihre Verträge verlängern bekommen gar $30.000 Bonus. Reicht das um von einer Autobombe zerfetzt zu werden oder mit einer Kugel im Körper in einem schwarzen Plastiksack nach Hause zu kommen? 300 Millionen Dollar sollen dafür zur Verfügung gestellt werden. Das ist mehr als die US für die Tsunamiopfer locker gemacht haben.

Muss man das wirklich noch kommentieren, wundert sich

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Samstag, 12. Februar 2005

Bin ich wirklich schon so alt?

In seinem Blog wundert Ludger sich:

Blog-Wars Episode IV heißt der neuste Eintrag bei Marcus Starck. Ich weiß zwar nicht, wie der gute Marcus auf Episode IV kommt, aber gut.
Wir erinnern uns (oder auch nicht):

»Star Wars Episode IV: A New Hope« 1977, vor 28 Jahren, Harrison Ford als Han Solo, Carrie Fisher als Princess Leia Organa, Luke Skywalker, Ben Obi-Wan Kenobi, C-3PO, R2-D2, Chewbacca und natürlich Darth Vader, den man nicht vergessen darf. Billige Spezialeffekte und ein C-Grade-Movie, das Filmgeschichte schrieb.

Nur so nebenbei und ganz langsam zum mitschreiben:

Episode IV: A New Hope war der erste Teil der ersten Trilogie während Episode I: The Phantom Menace insgesamt der vierte Teil aber gleichzeitig der erste Teil des Prequels, oder besser, der erste Teil der zweiten Trilogie war und 1999 also 22 Jahre nach Episode IV in die Kinos kam. Alles klar?

Verdammt, 28 Jahre ist das schon her. Ich denke ich werde schön langsam alt. Vielleicht ist Ludger auch einfach zu jung, um sich schon daran zu erinnern?

Marcus Starck ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Freitag, 11. Februar 2005

Blog-Wars Episode IV

Unglaublich, Ludger Menke, dem man schon eine Wörtche-Proskynese unterstellt hat und der keine Gelegenheit auslässt, mit einem spitzbübischen Lächeln genau darauf hinzuweisen, eben dieser Ludger Menke, kann auch positiv sein. Das scheint ihn selbst zu überraschen. Mit einer netten Entschuldigung

Weil mir ja immer wieder vorgeworfen wird, ich sei so negativ (bin ich gar nicht)
weist er in seinem jüngsten Blogeintrag auf ein Buchprojekt hin, das er noch gar nicht gelesen haben kann, weil es erst im März erscheint.

Wahrscheinlich ist genau das der Grund für Ludgers Anflug von Positivität. Es liegt ihm noch kein Text vor, den er irgendwie kritisieren könnte. Verwunderlich wenn nicht inkonsequent ist, dass er, der sonst kein gutes Haar am deutschen Krimi lässt, hier auf ein Buch hinweist, das von zwölf deutschen Krimiautoren geschrieben wurde.

Sollte die dunkle Seite der Macht letztendlich wirklich verlieren? Nah, das kommt erst in Episode VI...

»Hotel Terminus«, das Buch um das es geht, ein gemeinsames Projekt der Preis gekrönten Autoren Regula Venske, Silvia Kaffke, H.P. Karr, Edith Kneifl, Ralf Kramp, Christine Lehmann, Birgit H. Hölscher, Horst Eckert, Roger M. Fiedler, Peter Zeindler, Jürgen Alberts und Walter Wehner.

Bei diesem Projekt bin ich mit Ludger übrigens einer Meinung. Auf dieses Buch freue ich mich!

All the best and have fun

Marcus Starck ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Donnerstag, 10. Februar 2005

Von Männern geschriebene Krimis ...

... seien überschätzt, so Kollegin Jutta Motz in der aktuellen Ausgabe der Befragungen von Gisela Lehmer-Kerkloh und Thomas Przybilka. Sie untermauert dieseThese mit einem Zitat von Sara Paretsky am Bouchercon 2004 in Toronto:

"Männer werden sieben Mal so oft in Zeitungen besprochen, wie Frauen, die Krimis schreiben. Ich bin bereit anzunehmen, dass Männer doppelt so gut schreiben, wie Frauen, aber sieben Mal so gut?"
Diese Behauptung kann eigentlich so gar nicht stimmen und ist absolut nicht nachprüfbar. Um wirklich eine fundierte Aussage zu treffen, hätte Ms. Paretsky auch das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Schriftstellern berücksichtigen müssen. Vielleicht schreiben ja in Kanada sieben mal so viele Männer Krimis und werden deshalb sieben mal öfters besprochen als ihre weiblichen Kollegen?

Trotzdem, Jutta Motz hat hier einen interessanten Punkt angesprochen. Doch wie will man überprüfen, ob Frauen wirklich von den deutschen Kritikern vernachlässigt werden?

Wie ist das Verhältnis Frauen/Männer im Syndikat? Das sollte eigentlich einen repräsentativen Querschnitt geben, die Stichprobe ist groß genug. Ich mach mir mal die Arbeit und zähle nach ...

... Okay hier kommt meine, natürlich nicht gefälschte Statistik: Im Syndikat kommen auf zwei Krimischriftstellerinnen drei Krimischriftsteller. (1:1,5). Rezensionen kann ich nicht nachprüfen, aber meine geliebten Krimipreise! Wie sieht es dort aus? Betrachtet man das Geschlecht aller für den Glauser nominierten Autoren zusammen mit den Gewinnern des DKP (Rang 1-3) bekommt man folgendes Bild:

Auf jede Schriftstellerin kommen 4,3 Schriftsteller, die einen Preis gewonnen haben oder zumindest nominiert wurden.

Das beweist, dass wir Männer knapp drei Mal so gute Krimis schreiben wie unsere Kolleginnen und nicht, dass wir überschätzt sind. Nicht rummotzen, Ladies findet euch damit ab ;-).

Alles Gute vom anderen Ende der Welt wünscht euch ein heute etwas chauvinistischer

Marcus Starck

PS: Die Zahlen dürfen gerne mit Quellenangabe zitiert und selbstverständlich auch völlig anders interpretiert werden :D ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Mittwoch, 9. Februar 2005

Rituale

Jeder hat sie, diese kleinen Rituale, eine Routine, die er jeden Tag durchläuft. Bei mir läuft Morgens folgendes Programm ab.

Aufstehen, Zähneputzen, am Strand entlanglaufen, Computer einschalten, Duschen, Frühstücken, die Kurzen zur Schule. Danach die On-Line-Ausgaben der wichtigsten deutschen Zeitungen und E-Mails checken.

Ach den Helmut gibt’s auch noch, antworten werde ich später. Hey hier hat mir ein Leser geschrieben. Die Beiden schnell mit einem Fähnchen markieren. Reinhard Jahns Presseschau wird genauer gelesen. Ein ›riesengrosses‹ Danke schön Reinhard, für diesen Service!

So, jetzt lass uns mal sehen was es bei Peter J. Kraus so neues gibt. Neid. Aloha, der Sack ist immer noch auf Hawaii. Hey Peter wann kommt jetzt endlich dein Geier 2? Horst Eckert hat auch wieder einen Neuen, den muss ich gleich auf meinen Wunschzettel stellen. Übrigens Horst, gut gemacht die neue Website.

Welche Bücher hat denn Ludger wieder auseinander genommen?. Schnell noch einen Blick in Toms Krimitreff und in die Alligatorpapiere. Danach geht es auf Lars Schaffts Krimicouch , auf der ich es mir dann eine halbe Stunde bequem mache. Ganz zum Schluss checke ich noch das Amazon Ranking von SexDotCom. Hey es hat sich um 5000 Plätze verbessert!

Erst noch meinen Eintrag im täglichen Blog. So, und jetzt muss ich weiter an meinem neuen Manuskript "Die schwarzen Tränen der Sonne" arbeiten.

Alles Liebe aus dem sommerlichen Perth

Marcus Starck
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Dienstag, 8. Februar 2005

Glauser vs. Deutscher Krimipreis

In meiner E-Mailbox schlugen gestern einige Kommentare zu den wichtigsten deutschen Krimiauszeichnungen auf. Der Grundtenor:

Beim Glauser werde ohnehin nur gemauschelt, man brauche Beziehungen um überhaupt in die Jury zu kommen. Selbst die Frage, ob die Juroren für die Bücher selbst bezahlen müssten, wurde gestellt. Einer sagte: »komm schon gib’s zu, die Verlage machen doch nette Geschenke, dass ihr Buch gewinnt.« Auch der deutsche Krimipreis sei ein Witz. Man betrachte nur die Auszeichnungen von diesem Jahr, Schätzing wäre gar kein Krimi und der größte Witz wäre, dass sich Krimikritiker als Literaturwissenschaftler bezeichnen würden. Lars Schafft von der Krimicouch hätte letztes Jahr mit seiner Kritik am DKP recht gehabt usw. usf.


Alien vs. Preditor. Hier werden Bananen mit Affen verglichen. Was sind die beiden Preise eigentlich?

Der deutsche Krimipreis — Ein Titel ohne Mittel?

Er wird wie folgt vergeben (Quelle: http://www.kaliber38.de/preise/dkp.htm)
Der Deutsche Krimi Preis ist eine Auszeichnung, mit dem eine rund dreißigköpfige Jury aus Kritikern, Buchhändlern und Wissenschaftlern einmal im Jahr ihre Favoriten prämiert. Die Juroren sind aufgerufen, die Neuerscheinungen des Jahres zu sichten, und dürfen ihre drei Favoriten in den Kategorien "National" und "International" mit drei, zwei und einem Punkt auszeichnen. Schließlich werden alle Zettel ausgewertet, die Punkte zusammengezählt und in den beiden Kategorien jeweils das Buch, das die meisten Punkte auf sich vereinigen konnte, zum Preisträger des Jahres ernannt. Ebenfalls benannt werden die Titel, die auf die zweiten und dritten Plätze gelangten.

Ich finde das Verfahren ist relativ transparent. Dass hier einiges durch den Rost fällt ist vorprogrammiert und läßt sich nicht vermeiden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Juroren alle Neuerscheinungen des Jahres ... sichten. Wie viele sind das? 1500? Berücksichtigen wir nur die Originalausgaben kommen wir immer noch auf 750.

Aber darum geht es gar nicht. Der DKP ist eine Auszeichnung, ohne Preis. Deutscher Krimipreis kling gut und die Aufkleber auf den ausgezeichneten Büchern machen was her. Doch das wars dann auch schon.

Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt für einen Krimipreis eher unspektakulär und fade, vergleichbar mit einem Krimi, bei dem man auf den ersten Seiten schon erfährt, wer der Mörder ist. Die Spannung ist irgendwie ruiniert, wenn man, wie im letzten Jahr, im Januar eine PR-Meldung mit den Gewinnern versendet, dem Sieger aber erst im Oktober die Urkunde übergibt. Ein Preisgeld gibt es ohnehin nicht, aber ›viel Ehr‹ für den Ausgezeichneten.

Außer einer kleinen Gruppe von extrem loyalen Krimifans, engagierten Buchhändlern den Autoren und vielleicht noch den Verlagen, nimmt von der Vergabe in der jetztigen Form niemand Notiz. Das könnte man ändern, indem man sich finanzstarke Sponsoren sucht, das Ganze etwas spektakulärer aufzieht und den Preis dem Namen entsprechend dotieren würde.

Doch Manchmal kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass genau das in Deutschland als anstößig gilt. Event, Vermarktung, Selbstvermarktung, Verkaufszahlen steigern...

»ihhhhhhgitt Pfui! Wie kannst du nur! Hey, wir sind hier doch nicht in Amerika! Junge wir sprechen von Literatur nicht von Kommerz! Literatur und Kunst vermarkten? Du bist wohl zu lange ohne Hut in der australischen Sonne gesessen, was? Sag spinnst du jetzt total? Also wirklich!«

Sure Buddy, I hear you!

Ist der Friedrich Glauser Preis besser?

Eigentlich eine blöde Frage. Was ist besser, Oscar oder Golden Globe? Nochmal: Wie soll man eine von Kritikern vergebene Auszeichnung mit einem von Autoren vergebenen Preis vergleichen?

Sorry mate, same diff.

Der Glauser wird wie folgt vergeben (Quelle: http://www.das-syndikat.com )
Zur Erinnerung an ihren "Schutzpatron" verleiht das SYNDIKAT jedes Jahr im Rahmen der CRIMINALE den GLAUSER-Autorenpreis deutsche Kriminalliteratur, dotiert mit 5000 Euro (bis 2001: 10.000 Mark) in kleinen, nicht fortlaufend numerierten Scheinen, für den besten deutschsprachigen Kriminalroman des vergangenen Jahres, sowie einen "Ehrenglauser" für das Gesamtschaffen einer Person, die sich in besonderem Maße um den deutschen Kriminalroman verdient gemacht hat. Der "Ehrenglauser" ist nicht dotiert und wird in Form einer Bronzefigur des "Wachtmeister Studer". Ab 2002 wird der GLAUSER auch den Sparten DEBUTROMAN (dotiert mit 1500 Euro) und KRIMINALSTORY (dotiert mit 1000 Euro) verliehen. Darüber hinaus vergibt das SYNDIKAT seit 2001 den nach dem Autor Hansjörg Martin benannten MARTIN für den besten Kinder- und Jugendkrimi. Der MARTIN ist mit 2500 Euro dotiert.

Die Jury besteht aus fünf Krimiautoren. Drei Juroren des Glausers werden jedes Jahr auf der Hauptversammlung des Syndikats gewählt. Zwei weitere Plätze in der Jury gehen an die Gewinner des Vorjahres. Bei der Vergabe spielt es keine Rolle, ob das ausgezeichnete Buch von einem Autor geschrieben wurde, der im Syndikat Mitglied ist oder nicht.

Im Gegensatz zum DKP müssen die Verlage ihre Bücher einreichen. (Nur so nebenbei, weder Piper reichte Astrid Paprottas ›Die ungeschminkte Wahrheit‹ (Rang 1 DKP) noch Kiepenheuer & Witsch, Frank Schätzings ›Der Schwarm‹ (Rang 2 DKP) für den Glauser ein.) Im Übrigen muss der Autor des eingereichten Buches nicht im Syndikat sein, um den Preis zu gewinnen.

Die Juroren — in diesem Jahr waren es Gabriele Wolff, Norbert Horst, Dorle Gelbhaar, Klaus Dewes und ich — lesen die eingereichten Bücher. Auf der Jurysitzung, sie findet meistens Anfangs Februar statt, werden dann die Gewinner bestimmt. Die Preise selbst werden dann in einem spektakulären Event auf dem ›Tango Criminale‹ vergeben.

Alles Scheiße, oder was?

Nein, ganz und gar nicht. Nur nicht perfekt und sicher verbesserungswürdig.

Ich würde es gerne so fromulieren: Ich arbeite daran irgendwann sowohl den Deutschen Krimipreis als auch den Glauser zu gewinnen! — Macht sich gut im Lebenslauf und der Glauser füllt sogar die Kasse ein wenig auf!

Klotzen, Leute, nicht kleckern! Alles klar?

Alles Liebe aus dem sommerlichen Perth

Marcus Starck ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Montag, 7. Februar 2005

Ausreden

Ununterbrochen Strom, Western Power hat mittlerweile alle Schäden behoben. Seit einer Woche sind auch die Kurzen wieder in der Schule. Nur meine Kleinste ist noch hier. Seraphina ist jedoch extrem pflegeleicht.

Hier ist sie endlich: die Ruhe, auf die ich mich die letzten sechs Wochen so gefreut habe. Keiner streitet, keiner ruft: »Papaaaaaa Spinne« durchs Haus, um mir dann eine giftige Redback zu zeigen, die sich als harmloser Käfer entpuppt. Keiner der mit seinem Elektronikbaukasten alle Sicherungen zum Schmelzen bringt. Keiner der mich nervt, jetzt sind die Lehrer wieder dran. (Ja, ich schicke meine kleinen Monster nur zur Schule , um mich an den Lehrern zu rächen ;-)

Meine Schreibtischutensilien sind alle an ihrem Platz und auch das Papier im Drucker ist noch da. Nichts ist seither zu Bruch gegangen und auch der Fernsehapparat bekommt seine wohlverdiente Pause. Ehrlich ich gönn’ sie ihm.

Ein Wermutstropfen: jetzt habe ich keine Ausrede mehr nicht an »Die schwarzen Tränen der Sonne« zu arbeiten.

»Hey Seraphina, was machst du mit der Schere unter dem Schreibtisch. Nein, geh da weg. Lass das! Nein, mach das nicht! Seraphina nicht das Kab

[Mon 07. Feb 2005 8:41:32 (WST)] --
Warning!! Network Error 0815
Connection to Host 192.168.1.185 unexpectedly lost
localhost.marcusstarck.com not longer online

FILETIME=[347B6FA0:01C50B6E]

... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Sonntag, 6. Februar 2005

Friedrich Glauser — Bericht aus Bonn

Nach über 200 deutschen Krimis, die ich letztes Jahr gelesen habe, war es gestern soweit. Heiß ging es her, als sich die Glauser-Jury in Bonn traf, um die Besten der Besten auszuwählen. (Eine Liste der Einsendungen findet ihr auf der Website des Syndikats)

Die ganze Jury? Nein, nur vier Fünftel. Das fünfte Fünftel, ich, nahm 16.000 km entfernt, Mitternachts im Kerzenlicht an der Sitzung teil. Die Kerze hatte keine romantische Bedeutung, der Strom war ausgefallen, denn Western Power führt Reparaturarbeiten der Brandschäden Nachts aus. (Oder vielleicht hätte ich doch die Stromrechnung bezahlen sollen?) Die Jury hatte die Freisprecheinrichtung an und ich mischte per Telefon fest mit. (Übrigens, mit 01081 kann man aus Deutschland kostenlos ins australische Festnetz telefonieren.)

Heiß ging es her, jeder hatte seine Favoriten und hervorragende Argumente, warum gerade das eine Buch den Glauser oder Debüt-Glauser verdient hätte. Stundenlang am Telefon, lief ich immer wieder mit der Kerze in der Hand zu meinem Bücherregal — leise, damit ich die Kurzen nicht wecke —, um das eine oder andere Buch noch einmal zur Hand zu nehmen, blätterte hektisch durch meine Kurzrezensionen und gab überall meinen Senf dazu. Letztendlich waren wir uns alle einig.

Danke, Thomas Przybilka für die hervorragende Organistaion! Und auch an meine Jury Kollegen, Dorle Gelbhaar, Gabriele Wolff, Klaus Dewes und Norbert Horst, die jedes einzelne Buch gelesen haben: Es war ein toller Abend! Ich habe es sehr genossen, zumindest technisch bei euch zu sein. Ich freue mich darauf, euch alle auf der Criminale 2005 wieder zu sehen!

2004 war ein guter Jahrgang für den deutschen Krimi, egal was Wörtche, Gohlis & Co auch immer behaupten mögen!

Jetzt wäre es nur noch interessant zu erfahren, wer für den Glauser nominiert ist? Noch besser, wer ihn dieses Jahr bekommen wird? Mist, der Strom wird gleich wieder abgestellt ...
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Samstag, 5. Februar 2005

Was wäre wenn ...

...ich völlig betrunken nach einer Party von der australischen Polizei aufgegriffen werde. Ich tendiere unter Alkoholeinfluss deutsch zu sprechen. Wahrscheinlich würde ich in einem Detention Centre für illegale Einwanderer ausnüchtern. Wie lange würde es wohl dauern bis meine Süße mich dort rausholen könnte? (Meine ausgeprägte Fantasie ist berufsbedingt.)

Oder vielleicht ist das obige Szenario gar nicht so abwegig?

Annas oder besser Cornelia Raus Geschichte hat mich persönlich zutiefst erschüttert. Zwar habe ich mich im Rahmen der Recherchen zu meinem neuen Buch »Die schwarzen Tränen der Sonne« intensiv mit der Flüchtlingspolitik Australiens auseinandergesetzt, wäre aber niemals auf den Gedanken gekommen, dass ein Fall wie Cornelias möglich wäre. Bisher waren es »bloß« Flüchtlinge, die erschöpft an der Küste Australiens ankamen und nach einer horrenden Flucht, auf der Suche nach Freiheit und Sicherheit, erst einmal in ein Lager mitten in der Wüste weggesperrt wurden.

In den Lagern herrschen unvorstellbare Zustände. Die Internierten, ohnehin schon vom Schicksal schwer geschlagen, werden dort bis zu fünf Jahren festgehalten, um dann zu erfahren, dass ihr Antrag auf Asyl abgewiesen wurde und sie abgeschoben werden. Hungerstreiks, Selbstmordversuche und Aufstände, die von den Behörden rigoros und vor allem mit unnötiger Brutalität niedergeschlagen werden, sind an der Tagesordnung.

Das alles ist schon lange bekannt. Die unabhängige »Australian Human Rights Commission« untersuchte im Auftrag der Regierung die Zustände in den Lagern und stellte neben Menschenrechtsverletzungen auch eindeutige Verstöße gegen die 1990 von Australien unterzeichnete UN-Konvention zum Schutz des Kindes fest.

Jetzt kommt eine offensichtlich mental angeschlagene Deutsche in die Mühlen der Einwanderungsgesetze. Das Bedenkliche an Cornelia Raus Fall (Photo: Family Photo, Brendan Esposito, The Age): Sie hat sich keines Vergehens schuldig gemacht. Auch ein Visa-Vergehen konnte ihr nicht nachgewiesen werden, da man noch nicht einmal wusste, wer sie wirklich war. Trotzdem wurde sie ohne Anklage oder Urteil für über zehn Monate eingesperrt, obwohl sie eigentlich unter ärztlicher Betreuung in einem Krankenhaus sein sollte und nicht in einem Detention Centre.

DIMIA stufte sie bloß als widerspenstig und störrisch ein, verweigerte eine Untersuchung ihres psychischen Zustands und machte sich nicht einmal die Mühe eine Personenbeschreibung mit der Vermisstendatei der Polizei abzugleichen. Mir drängt sich in diesem Zusammenhang die Frage auf, wie viele psychisch angeschlagene Menschen in den Lagern festgehalten werden, da man offensichtlich nicht einmal in der Lage ist eine klassische Schizophrenie zu diagnostizieren.

Was mich erschreckt ist, dass mir, als australischen Staatsbürger mit österreichischen Hintergrund, dasselbe jederzeit widerfahren könnte — oder jedem deutschen Permanent Resident, jedem ausländischen Touristen!

Ein psychisches Trauma, aus welchem Grund auch immer. Die Polizei denkt zu allererst an Ausländer ohne Visum, und ab geht es nach Baxter, Villawood oder Port Hedland. Das ist, ehrlich gesagt, äußerst bedenklich.

Cornelia Rau wünsche ich alles Gute und gute Besserung!

PS: Das wird das letzte Posting zum Thema Cornelia sein. Diese Geschichte hatte zum Glück ein beinahe Happy End. Vanstone & Co haben ein Ei im Gesicht und eine Menge lästiger Fragen zu beantworten.

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Freitag, 4. Februar 2005

Annas Identität geklärt!!

Sie ist deutsche Staatsbürgerin und hat Permanent Resident Status in Australien. Sie ist psychisch krank und aus einem Krankenhaus geflohen, weil sie das Eingesperrt sein nicht mehr aushielt. Ihr Name ist Cornelia. In dem Augenblick in dem ich diese Zeilen tippe sitzt Cornelia bereits im Flugzeug nach Hause.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mich mit Informationen versorgt und mich dabei unterstützt haben, die wirkliche Identität Annas zu finden. Ihr habt ihr damit sehr gehofen!

From: "Pamela Curr" pcurr@netspace.net.au
To: Marcus@MarcusStarck.com
Subject: Anna/Cornelia family found
Date: Fri, 4 Feb 2005 11:41:38 +1100

Marcus - You were right

Anna - real name Cornelia - family have found her as a result of the Age article.

She is not an asylum seeker.She is mentally ill and has been listed as a missing person since September. She has lived in Australia since she was a baby-18months old. Her family listed her as a missing person in September last year.

She has been locked up in isolation in Baxter-getting sicker and sicker.

Her advocates have been the most vulnerable people in Australia today-firstly the Aborigines who found her in a distressed state and tried to get help for her in North Queensland by taking her to the police who instead of checking the missing person register and photos, handed her over to immigration who flew her to Port Augusta and locked her up in isolation in Baxter.Anna was in a psychotic state and her greatest fear was to be locked up. The terrible consequence was that instead of a psychiatric hospital , she found herself in an isolation room in Management at Baxter, under 24 hour lights and then in RED ONE locked up for 20 hours per day.

What happened to Anna is not only a tragedy but an indictment on human rights in Australia today.

Pamela Curr
ASRC Campaign Coordinator

"You can judge politicians by how they treat refugees; they do to them what they would do to everyone else if they could get away with it".
Ken Livingstone, Mayor of London



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Donnerstag, 3. Februar 2005

Noch einmal Anna

Mittlerweile ist es mir gelungen eine grobe Personenbeschreibung der myseriösen Anna zu erhalten und ein wenig Licht in die verworrene Geschichte zu bringen.

Im November 2004 wurde im Raum Cairns (Nord Queensland) eine offenbar verwirrte Frau von der Polizei aufgegriffen. Sie hatte keine Papiere bei sich und war nicht in der Lage, mit den Behörden zu kooperieren. Sie gab an sei deutsche Staatsangehörige und nannte zwei Namen. Anna Brodermeier aus München und Anna Schmidt aus Dresden. Anna ist um die dreißig Jahre alt, ca. 160 cm groß, hat einen kräftigen Körperbau und macht einen sportlichen Eindruck. Sie hat mittellanges blondes Haar, spricht akzentfreies Hochdeutsch und außerdem perfektes australisches Englisch. Es ist fraglich, ob eine Personenbeschreibung mit der Vermisstendatei der australischen Polizei abgeglichen wurde.


Ein Vertreter des deutschen Konsulats in Brisbane besuchte Anna im Polizeigewahrsam, konnte aber ihre Identität nicht klären. Anna wurde keines Vergehens beschuldigt, jedoch der Einwanderungsbehörde übergeben, die sie als illegale Immigrantin ohne gültiges Visa einstufte und am 29. November 2004 in das südaustralische Internierungslager Baxter überführte.

Pamela Curr vom „Asylum Seeker Resource Centre“ in Melbourne schildert, dass die mental stark angeschlagene Frau seither 18 Stunden am Tag in Isolierungshaft sei und nur sechs Stunden am Tag Freigang hätte. „Uns liegen Berichte vor, dass Anna psychotische Symptome zeigt. So spricht sie zum Beispiel die meiste Zeit mit sich selbst, kreischt und brüllt vor Angst über längere Zeiträume, vor allem, wenn sie in ihrer Zelle ist. Sie vermeidet Augenkontakt und kommuniziert mit niemanden, obwohl sie in der Lage ist, englisch zu sprechen“, so Pamela Curr.


Ein Vertreter des für Baxter zuständigen deutschen Konsulats in Melbourne äußerte, dass man zwar starkes Mitgefühl mit Anna habe und helfen wolle, sich jedoch in einer völkerrechtlichen Zwickmühle befände. Dem Generalkonsul Thomas Kessler seien die Hände gebunden: „Nach internationalem Recht können wir nur intervenieren, wenn eindeutig feststeht, dass sie deutsche Staatsbürgerin ist, doch dieser Nachweis konnte bis jetzt nicht erbracht werden.“

Auch andere Hilfsorganisationen für Flüchtlinge und Asylsuchende haben versucht, der Frau zu helfen und einen Anwalt zu stellen. Doch bis vor kurzem hat Anna sich geweigert, eine entsprechende Vollmacht zu unterzeichnen.

Eine eingehende ärztliche Untersuchung des psychischen Zustand Annas ist bis heute nicht erfolgt. Eine Sprecherin der australischen Einwanderungsministerin Amanda Vanstone teilte auf Anfrage mit, dass die Ministerin individuelle Fälle nicht kommentieren könne.

Die ehemalige Diplomatin Alanna Sherry, Koordinatorin der Menschenrechtsorganisation „ChilOut“, (Children Out of Detention) und Mitautorin des Berichts „A last Resort“ der HREOC stellt die Frage: „Wer ist Anna? Eine deutsche/österreichische/schweizer Touristin, die ihr Visum überzogen hat? Eine deutschstämmige Australierin, die nach einem traumatischen Erlebnis eine psychotische Episode durchmacht und in die Sprache ihrer Kindheit zurückgefallen ist? Anna gehört in ein Krankenhaus mit ärztlicher Betreuung, nicht in eine Einzelzelle mit bewaffnetem Wachpersonal. Hierbei handelt es sich um das letzte Glied in einer langen Kette von Beispielen, für die verheerenden Auswirkungen des australischen Systems der Zwangsinhaftierung, das vorschreibt jeden, selbst mental Kranke oder sogar Babys teilweise über Jahre in Hochsicherheitsgefängnissen wegzusperren, nur weil die Papiere nicht in Ordnung waren.“

Nach einer Entscheidung des höchsten australischen Gerichts kann die australische Regierung eine Person lebenslang in einem Internierungslager festhalten, wenn kein Ursprungsland festgestellt werden kann, in das man diese Person abschieben könnte. Stephen Kan zum Beispiel sitzt schon seit sieben Jahren in australischen Internierungslagern und wird wahrscheinlich sein Leben lang eingesperrt sein, ohne jemals ein Verbrechen begangen zu haben. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Schicksal Anna BX8311 erspart bleibt.

Informationen zur Identität Annas oder andere sachdienliche Hinweise bitte an Pamela Curr vom „Asylum Seeker Resource Centre“ in Melbourne 0061-41-7517075 oder per E-mail an pcurr@Netspace.net.au.
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Mittwoch, 2. Februar 2005

Skimpy Barmaids

Gestern, Männerabend bei Paul, ein paar Freunde, Barbecue, Wein, sternklarer Himmel, eine warme Sommernacht. Nachdem ich Tom, einem amerikanischen Besucher, den ein Freund mitgebracht hatte, erzählte, worin es in meinem neuen Buch »Die schwarzen Tränen der Sonne« eigentlich geht, fing alles an.

Keine Ahnung wie wir von hier zu Anna und dann über australische Detention Centres zu dem im rechten Mittelfeld spielenden John Howard und von dort über rechts außen George W. Bush letztendlich ganz weit rechts von der Skala fielen und beim Dritten Reich ankamen. Nach drei Flaschen Wein im flackernden Zitronelia Kerzenlicht werden solche Gespräche erfahrungsgemäß immer interessanter.

»Wie kommst du darauf, dass die Nazis politisch rechts standen?«, wollte Tom wissen.

»Wie bitte?«, fragte Paul und ich dachte: »oh oh jetzt kommt ein geschmackloser Witz.«

»Na, Nationalsozialisten«, Tom machte ein kurze Pause. Wir sahen ihn fragend an, warteten auf seine Pointe. »Nationalozialistische deutsche Arbeiterpartei? Hallo, jemand zu Hause? Versteht ihr nicht? National ... Sozialisten? Sozialisten stehen doch immer politisch links!«

Wir wechselten das Thema und sprachen nur noch über Skimpy Barmaids, Autos, Boote und Fischen.
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Dienstag, 1. Februar 2005

Peter Scott

Immer mehr entwickle ich mich zu Peter Scott. Er lebt in meinem Kopf, ich werde er, denke wie er, handle wie er, spreche wie er, recherchiere wie er, bin zynisch wie er, selbst seine Depressionen verfolgen mich. Oder ist Peter Scott ich, war immer ich, wurde nur von mir bisher nicht herausgelassen?

Dabei sind wir uns gar nicht ähnlich. Peter ist Anfang siebzig, ein Fotograf, denkt in Bildern und mag keine Menschen. Lese ich jedoch die letzten Einträge in meinem Blog sehe ich, dass er bereits von mir Besitz ergriffen hat. Seine Augen blicken mich vorwitzig an, wenn ich mir im Spiegel begegne.

Er würde unkonventionelle Wege gehen die wahre Identität Annas herauszufinden. Ich dagegen laufe immer wieder gegen eine Wand. So, wie es aussieht gibt es nicht einmal eine genaue Personenbeschreibung von Anna, von einem Foto ganz zu schweigen. Erstaunlich wenige Menschen haben sie wirklich gesehen. Wie will man den Hintergrund einer Person herausfinden, die man nicht einmal beschreiben kann? Wonach soll man suchen? Sie ist real, sie existiert wirklich. Ich habe versucht sie heute in Baxter anzurufen. Anna wollte nicht mit mir reden.

Peter Scott ist nicht real, ich habe ihn erschaffen. Nein, nicht wie Gott Adam aus Lehm und Staub, ich quälte dazu die Tatstatur an meinem Computer. Je mehr Tasten ich bis zum Anschlag durchhämmerte, desto klarer wurde das Bild des Protagonisten in meinem neuen Buch »Die schwarzen Tränen der Sonne«. Peter erzählt seine Geschichte aus seiner Perspektive. Peter entwickelte ein Eigenleben, wurde mit jedem Tastenschlag stärker. Erst habe ich ihn kreiert, ihm die Richtung vorgegeben, seine Schwächen und Stärken, seine Wünsche, Träume und Ängste definiert. Doch jetzt übernimmt er immer mehr die die Führung. Peter weiß was er will. Ich bin sein Protagonist, seine Figur auf dem Schachbrett. Heute hat er sogar angefangen mit mir zu sprechen.

Gibt es einen schöneren Beruf als Schriftsteller? ... (Hier klicken um weiter zu lesen)