Montag, 31. Jänner 2005

Mystery woman held at Baxter could be ill

Quelle: The Age

Mystery woman held at Baxter could be ill
By Andra Jackson
January 31, 2005

International efforts are being made to establish the identity of a young German woman held at Baxter detention centre in circumstances that have angered refugee advocates.

Other Baxter detainees drew attention to the woman after becoming concerned about her welfare. They believe she may be mentally ill.

"Anna" has been at Baxter, in South Australia, for nearly three months after north Queensland police handed her over to immigration officials in November.

It is believed she would not communicate and had no passport or identifying documents. Police were left with several possible names for the woman, believed to be aged about 18.

She has been locked in a Baxter isolation cell for 18 hours a day, according to refugee advocates. "They (detainees) believe that she is mentally ill. Her unpredictable and bizarre behaviour, lack of communication and distress continue to worry them," said Pamela Curr of the Asylum Seeker Resource Centre in Melbourne.

"She exhibits psychotic symptoms, screaming and talking to herself at times, and screams in terror often for long periods especially when locked in the cell."

The woman is allowed out for six hours a day. "Such is her terror of being put back into this cell that it takes six guards in full riot gear to manhandle her back into the room and close the heavy door," Ms Curr said.

Visitors have been unable to get a response from her.

Refugee advocates say the woman clearly needs psychiatric care rather than incarceration.

But under the Migration Act no one is allowed to act on her behalf unless she requests it in writing. She has now been persuaded to do this.

Refugee advocates have asked Immigration Minister Amanda Vanstone to arrange an independent assessment of the woman.

The German consul-general in Melbourne, Thomas Kessler, said a representative of the honorary German consul in Queensland visited her when she was in police custody but was unable to verify that she was German. The consulate was given an alias and an address to check in Germany, but these proved dead ends.

"We have been trying for three months now to verify that she is German," Mr Kessler said.

The consulate is in a bind: on one hand, while it may feel "a humanitarian impetus" to try and help the woman, "according to international law, we can only intervene if it is established that she is German . . . but proof of that is not available".

Ms Curr said this left her fate in the hands of the Immigration Department and Baxter's management, GSL.

A spokeswoman for acting Immigration Minister Peter McGauran said the minister could not comment on individual cases.

Jack Smit, a spokesman for refugee advocacy group Project SafeCom, condemned her treatment. "This is about someone being held incommunicado and it is a breach of medical standards because she should be in a psychiatric hospital rather than in Baxter."

He has put the case on his website and has already had one query from Germany.

A newspaper appeal is to be made in Germany to anyone who has a missing relative or friend matching the woman's description.

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Sonntag, 30. Jänner 2005

Das Paradies

Als Moses vor dem brennenden Dornbusch stand, versprach ihm Gott »ein gutes und geräumiges Land, ein Land das von Milch und Honig fließt«, ein Paradies, ein perfekter Platz, für ein perfektes Leben. Gott erwähnte nicht, dass es einen solchen Platz in Wirklichkeit gar nicht gibt und er auch gar nicht vorhatte Moses dieses Versprechen letztendlich auch zu erfüllen. (Mann, ich habe wohl in den Sommerferien wirklich zu oft mit meiner Tochter »Prince of Egypt« angesehen. Diese DVD wird jetzt aus dem Wohnzimmer verbannt ;-)

Bleibt die Frage offe: Gibt es das Paradies?

Absolut, doch sieht es für jeden anders aus.

Gibt es das perfekte Paradies, das, das Moses versprochen wurde?

Ich denke nicht, und wenn, dann dürfte dort die menschliche Rasse keinen Zutritt haben. Überall wo Menschen zusammenleben, prallen unterschiedliche Interessen, unterschiedliche Wertesysteme, unterschiedliche Denkstrukturen aufeinander. Es kommt unweigerlich zu Konflikten.

Wir alle vergessen gerne, dass wir uns einen Planeten teilen. Staaten, Nationen, Grenzen, die gegen Eindringlinge verteidigt werden müssen, sind relativ junge Systeme, die willkürlich geschaffen wurden. Glaubenssysteme und Staatszugehörigkeit führen zu der absurden Idee diese künstlichen Konstrukte mit aller Gewalt verteidigen zu müssen (gegen wen auch immer). Dabei schrecken wir Menschen nicht davor zurück andere Menschen auf das brutalste hinzuschlachten weil sie zum Beispiel eine andere Hautfarbe haben, eine andere Sprache sprechen, einem anderen Gott folgen oder tausend anderen grotesken Gründen, die sich jemand ausdenken mag.

Australien ist für mich ein Ort, der meinem Paradies am nächsten kommt. Ich reise gerne, liebe es andere Plätze zu sehen, andere Menschen kennen zu lernen. Leben möchte ich (derzeit) jedoch Nirgendwo anders.

Ist Australien das perfekte Paradies? Um Gottes Willen, Nein! Hier gibt es genug, was im Argen liegt, hier gibt es vieles was mit nicht gefällt und manchmal scheint das Gras woanders grüner zu sein. Ist es aber nicht! Es gibt kein perfektes Paradies. Nicht einmal Gott hielt sein Versprechen, das er Moses in einer eindrucksvollen Show vor einem brennenden Dornenbusch gab. (Ich war mehrmals in Israel und kann mich nicht erinnern Milch oder Honig fließen gesehen zu haben.)

Hans Magnus Enzensberger schrieb ein eindrucksvolles Essay zum Thema. Es ist heute aktueller denn je: Die große Wanderung, ISBN: 3518388347, erscheinen 1994 im Suhrkamp Verlag

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Samstag, 29. Jänner 2005

don't kill the messenger

Im Forum von Australien-Info.de wird offensichtlich heiß diskutiert und über Nacht schlugen auch noch einhundertfünf E-Mails zum Thema Anna in meiner Inbox auf. Die Meisten wollen wissen, ob die Geschichte der psychisch kranken Anna wirklich wahr ist.

Die ehrliche Antwort ist: Ich weiß es nicht.

Was genau hinter der Geschichte von Anna steckt konnte ich noch nicht herausfinden. Das normalerweise immer bestens informierte deutsche Konsulat in Perth wusste von nichts. Das Konsulat in Melboune und die Botschaft in Canberra machen Freitags früh Schluss. Kein Erfolg dort und DIMIA hält sich bedeckt.

Ein befreundeter Immigration Consultant, er war früher DIMIA-Officer, sagte mir gestern Abend, dass ein solcher Fall theoretisch denkbar, aber äußerst unwahrscheinlich ist. Wir spekulierten welche Konstellationen möglich wären um so einen Fall zu kreieren. Nur Spekulationen helfen nicht weiter und deshalb keine Neuigkeiten bis Montag.


Das was ich in meinem gestrigen Posting beschrieben habe, ist jedoch real, passiert jeden Tag. Tut mir leid, wenn der Traum vom perfekten Australien dadurch ein wenig angekratzt wurde. But don't blame the messenger! Ein Bericht der »Australian Human Rights Commission« wirft der australischen Regierung wegen ihrer Flüchtlingspolitik Menschenrechtsverletzungen vor.

Zum Schluss noch eine Buchempfehlung zum Thema Alwyn Evants, Walk In My Shoes, Penguin Books, ISBN 0 14 300231 7




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Freitag, 28. Jänner 2005

Nummer BX8311 – Ein Mädchen Namens Anna

Verhaftet, in Handschellen abgeführt und in einem Bus voller Menschen an einen abgelegenen Ort gebracht. Dort von unfreundlichen Verwaltungsmenschen auf Formularen erfasst, der Name durch eine Nummer ersetzt, von einem Arzt kurz untersucht und anschließend weggesperrt.

Das Lager überfüllt, weit abgelegen, schwer zugänglich. Ein dreifacher elektrisch geladener fünf Meter hoher Zaun und schwer bewaffnetes Wachpersonal sorgen dafür, dass niemand entkommt — Gott sei Dank gibt es hier Duschen.

Man sperrt Menschen die sich keines Verbrechens schuldig gemacht haben dort ein. Auch Kinder, oder psychisch Kranke, die eigentlich Hilfe bräuchten. Kinder werden teilweise in den Lagern von Ihren Eltern getrennt. Niemand wird mehr mit seinem Namen angesprochen, alle sind nur noch Nummern.

BX8311 zum Beispiel.

Nein ich spreche nicht über Vergangenes. Es passiert heute hier und jetzt in einem multikulturellen, modernen, westlichen Land, das sich verpflichtet hat Menschenrechte zu achten. An Orten in Australien wie Baxter, Port Hedland, Villawood um nur einige zu nennen. Neunzig Kinder sind derzeit in Australien ohne Grund und viel zu lange in Lagern mitten im Nirgendwo interniert.

Ein junges Mädchen — BX8311 — sitzt seit 29. November in Baxter in Isolierungshaft. Sie spricht deutsch. Sie ist angeblich mental schwer angeschlagen wenn nicht psychisch krank. Achtzehn Stunden sitzt sie in ihrer Zelle, spricht mit sich selbst. Sechs Stunden hat sie Freigang und will danach nicht mehr in ihre Zelle zurück. Nach unbestätigten Berichten sind mittlerweile sechs Wachleute nötig, um sie Abends wieder einzusperren.

Das Mädchen gehört in eine Klinik nicht in ein Gefängnis.

Ihr Name ist übrigens Anna.

Ich bin an der Geschichte dran. Morgen gibt es mehr ...

Nachtrag: Auf allgemeinen Wunsch hier ein — ungeprüfter — Link zu der Geschichte. Ich denke dieser Artikel ist zu dick aufgetragen!:

http://no-racism.net/article/1096



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BX8311?

Australia Day ist vorbei, Orden wurden verteilt, die Australier des Jahres ausgezeichnet, Feuerwerkskörper gezündet die dann über der Harbour Bridge in Sydney, dem Swan River explodierten. Jedes Dorf hat mittlerweile eine spektakuläre Skyshow und jedes Jahr versucht man die vom letzten Jahr zu übertreffen. Es wird gefeiert, gesoffen, geprügelt und in die Büsche gekotzt.

Mittlerweile hat die Stadtverwaltung Perth den zurückgelassenen Müll auf zwanzig Lastwagen abtransportieren lassen.

War ein schönes Fest. Was sind wir für eine großartige Nation wir doch sind. Uns geht es so gut wie nie zuvor, die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie nie zuvor. Australier sind wohlhabend wie nie zuvor. Klar wir arbeiten auch härter und länger als je zuvor und haben jetzt »Schlüsselkinder«, falls wir überhaupt noch welche bekommen, denn wir müssen ja beide arbeiten um uns all das leisten zu können was wir eigentlich gar nicht brauchen.

»Who cares — Augen zu und durch! Und überhaupt, Marcus, alles hat seinen Preis, du solltest am besten wissen!«

Ja genau und BX8311 zahlt.

Jetzt müsste man wissen was BX8311 eigentlich bedeutet. Genau weiß ich es auch noch nicht. Ehrlich gesagt kann ich die Geschichte um BX8311 nicht glauben.

Stay tuned, morgen gibt es mehr.... ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Donnerstag, 27. Jänner 2005

Kugelblitz und Sonnenbrand

Kugelblitz, so nannte man mich beim Benefiitzfussballspiel anlässlich der letzten Criminale. Ich gebe zu, ich bin etwas zu klein für mein Gewicht, aber gleich Kugelblitz?

Dabei habe ich alles versucht! Doch am Ende jeder Diät, die ich beginne, lege ich ein paar Gramm zu. Klar, erste Erfolge habe ich immer, aber dann? Es muss doch einen Weg geben dauerhaft abzunehmen und einen richtig geilen Körper zu formen. Muskelbepackt, aber nicht zu viel, ein Sixpack wäre auch nicht schlecht.

Okay, Ernährung ändern, weniger Fett, weniger Kohlenhydrate, mehr Grünzeug, viel Fisch und Meeresfrüchte, weniger Wein, am besten kein Bier und viel Bewegung. Das sagte zumindest mein Arzt und meine Frau predigt diesen Sermon seit Jahren.

Powerwalk am Strand, anschließend eine Runde schwimmen und nach dem Dinner ein netter Abendspaziergang sollten erstmal ausreichen. Drei Mal die Woche Krafttraining im Fitnesscenter zum Muskelaufbau sind das Sahnehäubchen auf der Torte.

Ich bin motiviert wie ein Turnschuh!

»Kein Problem, ich fange sofort mit diesem Programm an. Sure Sweetheart, no Problem, I can do this. Lass mich nur noch schnell... Ich muss nur vorher... Okay, ich geh ja schon, du musst mich ja nicht gleich aus der Tür schieben und warum schließt du hinter mir ab? Okay, okay ich geh ja schon!«

Das war Gestern. Leider habe ich vergessen auf meinem Luxuskörper dick Sonnencreme aufzutragen, bevor ich losmarschierte. Ich lebe immerhin in Australien, da gehört Sonnencreme zur Morgentoilette wie Duschen oder Zähneputzen.

Am Strand, strahlend blauer Himmel (mit kleiner gewordenem Ozonloch) und weißer Sand. Ich liebe den salzigen Geruch der Gischt. Das Meer war angenehm warm und lud mich türkis schimmernd zum Schwimmen ein. Eine leichte Brise kühlte meinen Powerwalk.

Das Ergebnis:

1. Ein Sonnenbrand der mich die ganze Nacht nicht schlafen ließ.
2. Ein Muskelkater der sich gewaschen hat.
3. Eine im Sand verschwundene Sonnenbrille.

Vielleicht hatte Churchill doch recht als er sagte: »No Sports« (Nur Churchill hatte keinen geilen Körper, keine Muskeln, keinen Sixpack und war auch nicht der Gesündeste.)

Zehn Seiten wollte ich heute an »Die schwarzen Tränen der Sonne« schreiben. Doch der Sonnenbrand hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich konnte nicht arbeiten (Gute Ausrede, nicht wahr? Obwohl meine Süße nimmt mir das so nicht ab. Ich kann gar nicht verstehen ... Aua, nicht auf die Schulter! schon vergessen? Ich habe einen Sonnenbrand!)

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Mittwoch, 26. Jänner 2005

Australia Day 2005

Am 26. Januar 1788 begann die britische Regierung in der Gegend um das heutige Sydney eine Kolonie für britische Sträflinge einzurichten. Das feiert man heute noch.

26. Januar 2005 Australia Day. Landesweit öffentliche Barbecues, Feuerwerk, Musik, ganz Australien feiert eine Party.

Meine Tochter hat Geburtstag, den einundzwanzigsten. Herzlichen Glückwunsch Orellié!

Ich liebe es zu Feiern doch der Grund für ein Fest ist mir nicht egal. Übersteigerter Patriotismus und Tage an dem ein ganzes Land emotional aufgeheizt wird sind mir zutiefst suspekt. Grenzen, Nationen, Völker, Religionen, künstlich geschaffene Systeme, um ein »Wir«-Gefühl zu wecken. Wo immer ein ausgeprägtes »Wir« und »Die Anderen« gepflegt wird, müssen Menschen leiden.

Religiöser Fundamentalismus und übersteigerter Patriotismus, es sind immer die schwächsten, die darunter leiden, die es am härtesten trifft.

Im Fall Australiens sind es unter anderem Flüchtlinge, die bereits ihren Weg durch die Hölle hinter sich haben und jetzt als illegale Einwanderer im Fegefeuer der Internierungslager weggesperrt werden. Woomera, Baxter, Port Hedland, Synonyme für menschenverachtende Grausamkeit.

Captain Cook, der Im April oder Mai 1770 die Ostküste Australiens erreichte und das Land formell als Neusüdwales für die britische Krone in Besitz nahm, konnte sich glücklich schätzen, dass die seit über sechzigtausend Jahren hier lebenden Aborigenes noch keine »Detention Centres« für illegale Einwanderer kannten.

Jedes Paradies hat seine Schlange.

PS: Mit dem Manuskript »Die schwarzen Tränen der Sonne« komme ich nur schleppend voran. Das Thema geht mir viel zu Nahe.


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Dienstag, 25. Jänner 2005

Care Taker

Normay, Pilbara, mitten in den Kimberlys, dort wo sonst nichts ist als roter Staub und eine vorübergehend stillgelegte Goldmine. Ein riesiger Dieselgenerator, der zweihundert Meter vom Haupthaus in einem Schuppen untergebracht ist dröhnt und stinkt vierundzwanzig Stunden am Tag.

Einer der aussieht wie eine australische Version des Rübezahl, kümmert sich um die Anlage. Er redet nicht viel, mit wem auch. Wenn ein ab und an ein Team Geologen kommt um irgendwelche Gesteinsproben zu nehmen, kocht er ein Festmahl und bäckt einen Kuchen.

Sein Job ist es darauf zu achten, dass die Mine in einem brauchbaren Zustand ist, bis die Gesellschaft sich entschließt weiter zu schürfen und die Anlage wieder in Betrieb nimmt.
Arthur Chance, der Caretaker. (Hier geht’s zu Arthurs Blog) Siebzehn Dollar fünfzig pro Stunde, zehn Stunden pro Tag, sieben Tage pro Woche. Quartier, Verpflegung und Munition frei. Telefon und Internet via Satellit, ein Firmenwagen und ein paar Gewehre. Völlig einsam und unterfordert. Hier ist es eine Abwechslung, wenn der Reifen des Gabelstaplers platzt. Arthur braucht ihn um den Sprit zum Generator zu bringen. Ersatzreifen ist keiner aufzutreiben. Er muss von Perth hergebracht werden. Das dauert. Unkonventionelle Lösungen sind Arthurs Spezialität.

Ist das nicht der Traumjob eines jeden Schriftstellers? Absolute Einsamkeit, Ruhe, endlos viel Zeit um zu Schreiben? Caretaker, auch eine Idee für ein neues Buch ... ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Montag, 24. Jänner 2005

Ameisen im Hintern

Sonntag, einundvierzig Grad, die letzte Woche der viel zu langen Sommerferien. Wie hält man die Kinder am besten beschäftigt? Es gibt nichts, was wir die letzten sechs Wochen noch nicht gemacht hätten.

Moment, da war doch noch dieses Erlebnisbad. (Aber wie bescheuert ist es in ein Hallenbad zu fahren, wenn man den Strand vor der Haustür hat?)

Die Kurzen fanden die Idee großartig. Ich gab mich geschlagen. Wasserrutschen, ein künstlicher Fluss, Wasserfälle und zehntausend Eltern, denen auch nichts besseres eingefallen ist, als einen sonnigen Tag in einem geschlossenen Raum zu verbringen.

Die Kleine mit ihren dreieinhalb fand das Hallenbad aufregend, es gab so viel neues zu entdecken. Auf die Frage »Sag mal hast du Ameisen im Hintern?« zog sie ihre Hose aus, steckte den Kopf zwischen die Knie und rief ganz empört aus: »Nein, hab ich nicht!«

Montag in einer Woche geht die Schule wieder los. Manchmal, aber eben nur manchmal finde ich Lehrer ganz großartig. ... (Hier klicken um weiter zu lesen)

Samstag, 22. Jänner 2005

Roter Mond

Perth, eingehüllt in eine Rauchwolke, die mich an Nebel an einen Herbstmorgen in Niederbayern erinnert. Die Sicht keine zehn Meter, die Stadt ist wie ausgestorben. Niemand, der nicht unbedingt muss, hält sich im Freien auf. Jeder Atemzug löst einen Hustenanfall aus. Die Hitze ist unerträglich.

In den Hügeln vor der Stadt setzen 300 Männer in gelben Jacken, dicken Handschuhen und Helmen alles daran das Feuer einzudämmen und ein Übergreifen auf die äußeren Vororte zu verhindern. Menschen werden evakuiert, es bleibt nur Zeit das nötigste einzupacken. Papiere, Fotos, die wichtigsten Erinnerungsstücke und die Feuerversicherungspolizze nicht vergessen. Sie werden in der Turnhalle der Grundschule untergebracht. Einige weigern sich zu gehen und versuchen mit Gartenschläuchen ihre Häuser zu retten.

Ich hatte keine Ahnung welche Kraft, welche Schönheit ein Feuer hat. Ich hatte keine Ahnung wie sehr wir Menschen kämpfen müssen es unter Kontrolle zu bringen. Ich hatte keine Vorstellung welchen Respekt und welche Affinität Feuerwehrleute zu dem Element verspüren, das auszulöschen ihr Job ist. Ich wusste nicht, dass Feuer den Mond blutrot färbt.

Stoff für ein neues Buch? Kann sein, doch erst muss das Manuskript zu "Die schwarzen Tränen der Sonne" fertig werden. ... (Hier klicken um weiter zu lesen)