Montag, 28. Februar 2005

Glauser — die schockierende Wahrheit!

Wie ihr wisst, war ich letztes Jahr in der Glauser Jury für den besten Roman das beste Debüt.

Schockierend, es ist ein Skandal was hier abgegangen ist, ich kann nicht länger schweigen, ich muss euch die Wahrheit ins Gesicht schreien. Alle sollen es hören!

Zum Hintergrund: Auf der letzten auf der Syndikats Hauptversammlung bei der Criminale am Niederrhein wurde ich zusammen mit Klaus Dewes, Dorle Gelbhaar, Norbert Horst, Thomas Przybilka, Marcus Starck und Gabriele Wolff in die Glauser Jury gewählt.

Voller Vorfreude saß ich danach im Flugzeug zurück nach Perth. Was würde mich erwarten? Teure Geschenke der Verlage? Ein ›Erste Klasse‹ Ticket nach Deutschland vielleicht oder das Angebot mit 6-stelliger, nein mindestens 7-stelliger Vorauszahlung für mein nächstes Buch? 5-Sterne Hotels mit blonder Überraschung? Oder würden die Einfußreichen im Syndikat versuchen mich zu überreden, doch das eine oder andere Buch bevorzuzugen? Wie viele Autoren würden mich kontaktieren und versuchen mich zu beeinflussen?

Super, sollen sie doch, eine Hand wäscht die Andere, nächstes Jahr kommt der neue Starck und dann habe ich den Bonus, dachte ich, schlürfte über dem indischen Ozean genüsslich an meinem Champagner und freute mich auf die Dinge, die auf mich zukommen würden.

Und wisst ihr was dann passierte? Ihr werdet es nicht glauben, die Verlage standen Schlange. Alle wollten sie — Ja was denn eigentlich?

Sie luden Bücher Kartonweise vor meiner Tür ab. Meistens nur mit einem Lieferschein, ganz selten mit einem ›Mit den besten Empfehlungen‹ Slip. Nie war ein Scheck, ein Flugticket oder eine Einladung in ein 5-Sterne Hotel dabei. Auch rief kein Sydikats-Obermufti bei mir an und die Autoren schwiegen eisern.

Die Juroren lasen vor sich hin. Manchmal tauschten wir Rezensionen aus. Alle drei Monate ein nettes E-Mail von Thomas Przybilka, mit der Bitte, doch die Liste der eingegangenen Bücher miteinander abzugleichen. Dann Anfang Februar traf man sich in Bonn. Heiß ging es her, jeder kämpfte um sein Favoriten (Ich habe hier darüber berichtet)

Marcus Starck

~/*\~

Keine Kommentare: