Donnerstag, 10. Februar 2005

Von Männern geschriebene Krimis ...

... seien überschätzt, so Kollegin Jutta Motz in der aktuellen Ausgabe der Befragungen von Gisela Lehmer-Kerkloh und Thomas Przybilka. Sie untermauert dieseThese mit einem Zitat von Sara Paretsky am Bouchercon 2004 in Toronto:

"Männer werden sieben Mal so oft in Zeitungen besprochen, wie Frauen, die Krimis schreiben. Ich bin bereit anzunehmen, dass Männer doppelt so gut schreiben, wie Frauen, aber sieben Mal so gut?"
Diese Behauptung kann eigentlich so gar nicht stimmen und ist absolut nicht nachprüfbar. Um wirklich eine fundierte Aussage zu treffen, hätte Ms. Paretsky auch das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Schriftstellern berücksichtigen müssen. Vielleicht schreiben ja in Kanada sieben mal so viele Männer Krimis und werden deshalb sieben mal öfters besprochen als ihre weiblichen Kollegen?

Trotzdem, Jutta Motz hat hier einen interessanten Punkt angesprochen. Doch wie will man überprüfen, ob Frauen wirklich von den deutschen Kritikern vernachlässigt werden?

Wie ist das Verhältnis Frauen/Männer im Syndikat? Das sollte eigentlich einen repräsentativen Querschnitt geben, die Stichprobe ist groß genug. Ich mach mir mal die Arbeit und zähle nach ...

... Okay hier kommt meine, natürlich nicht gefälschte Statistik: Im Syndikat kommen auf zwei Krimischriftstellerinnen drei Krimischriftsteller. (1:1,5). Rezensionen kann ich nicht nachprüfen, aber meine geliebten Krimipreise! Wie sieht es dort aus? Betrachtet man das Geschlecht aller für den Glauser nominierten Autoren zusammen mit den Gewinnern des DKP (Rang 1-3) bekommt man folgendes Bild:

Auf jede Schriftstellerin kommen 4,3 Schriftsteller, die einen Preis gewonnen haben oder zumindest nominiert wurden.

Das beweist, dass wir Männer knapp drei Mal so gute Krimis schreiben wie unsere Kolleginnen und nicht, dass wir überschätzt sind. Nicht rummotzen, Ladies findet euch damit ab ;-).

Alles Gute vom anderen Ende der Welt wünscht euch ein heute etwas chauvinistischer

Marcus Starck

PS: Die Zahlen dürfen gerne mit Quellenangabe zitiert und selbstverständlich auch völlig anders interpretiert werden :D

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na, nach dem Posting musst du aufpassen, dass dich die "Sisters in Crime" nicht zu fassen kriegen. *LOL*

Karl-Heinz

Marcus Starck hat gesagt…

Wieso, die Zahlen sprechen doch für sich selbst.

Again, don't kill the messenger ;-)

Alles Liebe aus dem sonnigen Perth

Marcus Starck

Anonym hat gesagt…

Lass das ja deine Frau nicht lesen ;-)

Meike

Anonym hat gesagt…

Hä, Hä, endlich ein emanzipierter Mann. Ich habe die Idee eines Frauenkrimis ohnehin nie verstanden. Ist ein Frauenkrimi jeder Krimi, der primär für Frauen geschrieben ist, oder einer, der von einer Frau geschrieben wurde, unabhänagig von der angepeilten Leserschaft? Oder ist das nur ein Schlagwort von frustrierten Emanzen (entschuldigung, aber das musste jetzt sein ;-)

Alex

Anonym hat gesagt…

Schon gesehen? Ludger zieht in seinem Blog schon wieder über dich her!

Alex

Marcus Starck hat gesagt…

Ganz ruhig Alex. Ludger hat absolut recht. Wieder einmal sind wir einer Meinung, er sieht bloss nicht. Er sagt:

Definitiv “out” ist aber die Frage, ob Männer oder Frauen die bessern Krimis schreiben. Weil’s einfach ‘ne dusselige Frage ist, die noch nicht einmal ironisch gemeint irgendeine Bedeutung hat. Heureka, nichts anderes wollte ich zum Ausdruck bringen. Besser hätte man meinen Eintrag nich zusammenfassen können. Danke Ludger!

Ich habe diese These uubrigens nicht aufgestellt und fand Jutta Motzs Aussage auf den Alligatorpapieren »Männer wären als Krimischreiber überschätz« eines netten Kommentars wert.

Alle Liebe vom anderen Ende der Welt

Marcus Starck

Anonym hat gesagt…

Schön finde ich Ludgers letztes Statement:

Wenn man aus einer Quark-Frage (Wer wird am meisten überschätzt?) eine größere Quark-Frage anrührt (Wer schreibt die bessern Krimis: Männer oder Frauen?) bekommt eine ganz große Schüssel Quark. Claus T.

Anonym hat gesagt…

Er hat es geschafft sich selbst zu toppen. Jetzt fängt Ludger an Blödsinn zu schwafeln

also: mir ist natürlich nicht die (versuchte) Ironie des Beitrags entgangen. Ich finde sie allerdings verunglückt und fade - eben halt nur Quark ohne Geschmack. Das hatte Schenkel-Klopfer-Niveau und Alt-Herren-Witz-Charme. Gell, nicht rumMOTZen, wo die Dame, die diesen Beitrag ausgelöst hat, zufällig so heißt. Außerdem glaube ich, dass es nicht gerade gentleman-like ist, wenn ein Autor in dieser Art über einen anderen Kollegen oder eine andere Kollegin herzieht. Natürlich halte ich die Aussage von Frau Motz - ähnlich wie Marcus Starck - für Mist, aber manchmal ist es eben besser, den Mantel des Schweigens darüber zu werfen. Alex

Marcus Starck hat gesagt…

Mensch Ludger, wie kann man einen so einfachen Text so missinterpretieren?

Trink ein Glas Shiraz, entspann dich, lies dann meinen Beitrag noch einmal. Vielleicht geht dann das Lichtchen an?