Sonntag, 6. Februar 2005

Friedrich Glauser — Bericht aus Bonn

Nach über 200 deutschen Krimis, die ich letztes Jahr gelesen habe, war es gestern soweit. Heiß ging es her, als sich die Glauser-Jury in Bonn traf, um die Besten der Besten auszuwählen. (Eine Liste der Einsendungen findet ihr auf der Website des Syndikats)

Die ganze Jury? Nein, nur vier Fünftel. Das fünfte Fünftel, ich, nahm 16.000 km entfernt, Mitternachts im Kerzenlicht an der Sitzung teil. Die Kerze hatte keine romantische Bedeutung, der Strom war ausgefallen, denn Western Power führt Reparaturarbeiten der Brandschäden Nachts aus. (Oder vielleicht hätte ich doch die Stromrechnung bezahlen sollen?) Die Jury hatte die Freisprecheinrichtung an und ich mischte per Telefon fest mit. (Übrigens, mit 01081 kann man aus Deutschland kostenlos ins australische Festnetz telefonieren.)

Heiß ging es her, jeder hatte seine Favoriten und hervorragende Argumente, warum gerade das eine Buch den Glauser oder Debüt-Glauser verdient hätte. Stundenlang am Telefon, lief ich immer wieder mit der Kerze in der Hand zu meinem Bücherregal — leise, damit ich die Kurzen nicht wecke —, um das eine oder andere Buch noch einmal zur Hand zu nehmen, blätterte hektisch durch meine Kurzrezensionen und gab überall meinen Senf dazu. Letztendlich waren wir uns alle einig.

Danke, Thomas Przybilka für die hervorragende Organistaion! Und auch an meine Jury Kollegen, Dorle Gelbhaar, Gabriele Wolff, Klaus Dewes und Norbert Horst, die jedes einzelne Buch gelesen haben: Es war ein toller Abend! Ich habe es sehr genossen, zumindest technisch bei euch zu sein. Ich freue mich darauf, euch alle auf der Criminale 2005 wieder zu sehen!

2004 war ein guter Jahrgang für den deutschen Krimi, egal was Wörtche, Gohlis & Co auch immer behaupten mögen!

Jetzt wäre es nur noch interessant zu erfahren, wer für den Glauser nominiert ist? Noch besser, wer ihn dieses Jahr bekommen wird? Mist, der Strom wird gleich wieder abgestellt ...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Und ich dachte ich erfahre aus erster Hand wers denn nun ist, der die Kohle bekommt

Claus

Anonym hat gesagt…

200 Bücher, genau. Und du hast sie alle gelesen.

thomas

Marcus Starck hat gesagt…

Doch, das habe ich. Und es hat wirklich Spaß gemacht!

Marcus