Donnerstag, 17. Februar 2005

Trends Episode II: Attack of the Clones

Marketing, Kommerzialisierung, das Verhältnis zwischen Autor, Verlag und Leser. Wer sei schuld fragt Ludger Menke?

Die Verlage, weil sie jeden Trend folgen, die Autoren, weil sie ihre Feder in den Wind hängen oder sind es die Leser, die jeden Schrott kaufen, weil es gerade in ›In‹ ist, oder weil ein Autor international (sprich in den USA) Millionen seiner Bücher verkauft hat?

Dann folgt der Angriff der Clones: Die nachgemachten Crichtons zum Beispiel. Auch Dan Brown inspirierte ein Heer von Autoren auf seinen Zug aufzuspringen. Oder Mankell und seine Nachfolger. Nicht zu vergessen Joanne Rowling, die mit ihrem Harry Potter einen Trend gesetzt hat, dem viele Autoren mehr oder weniger erfolgreich hinterher schreiben.

Jeder Autor fragt sich, was diese erfolgreichen Autoren haben und man selbst nicht. Schreiben sie besser? Hat der Verlag vielleicht mehr ins Marketing investiert? Warum werden gerade Bücher dieser Autoren gekauft und gelesen? Wer setzt die Trends? Ist das alles Marketing?

Eines ist klar: Mit ausgeklügeltem Marketing kann man alles verkaufen, selbst Fürze in Dosen. Das meine ich so wie ich es sage. Fürze in Dosen sind der Renner der Saison hier in Australien. ›Stinky‹, eine kleine Dose die fürchterlich stinkt, wenn man sie öffnet wird hier zu tausenden für $2.49 verkauft. Alles eine Frage des Marketings. Vielleicht sollte ich ›Fürze in Dosen‹ nach Deutschland exportieren?

Bei Büchern ist es nicht anders. Die Frage, die sich stellt ist, inwieweit ein Verlag bereit ist das Risiko einzugehen einen deutschen Autor entsprechend in den Markt zu drücken. Dass es funktioniert hat uns Werbefachmann Frank Schätzing mit seinem ›Schwarm‹ demonstriert.

Ist dem wirklich so? Offensichtlich nicht, sonst gäbe es mehr Erfolge wie den ›Schwarm‹. Oder glauben bloss alle, es wäre nicht so einfach und deshalb wagt sich keiner ein wenig abseits der ausgetretenen Trampelpfade? Ist das Risiko wirklich zu gross?

Der Buchmarkt ist komplex. Ein chaotisches, fraktales System, bestehend aus primär vier einzelnen ebenfalls fraktalen Subsystemen, jedes mit eigenen chaotischen Regeln und nur indifferenten Schnittstellen.

1. Autoren,
2. Verlage,
3. Buchhändler und
4. Leser.

Jede der vier Gruppen verfolgt unterschiedliche Interessen .Doch genau hier liegt das Problem. Verlage und Buchhändler sind in erster Linie Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften müssen. Diese beiden Gruppen verfolgen ein Ziel: Möglichst viele Bücher zu verkaufen. Dieses Ziel deckt sich nicht unbedingt mit den Motiven von Autoren oder Lesern und verkommt immer mehr zum Ratespiel.

... Fortsetzung folgt ... vielleicht ... mal sehen ...

Marcus Starck

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3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du sagst also, dass weder die Autoren noch die Leser die Trends beeinflussen. Wer dann? Ich meine, wenn der Autor dem Verlag kein Buch gibt hat der Buchhändler nichts zu verkaufen. Der Leser kauft doch das was er will und nicht das was ihm vorgeschrieben wird.

Claus T.

Anonym hat gesagt…

Wer besimmt denn was in den Buchläden steht? Nimm mich als Beispiel. Ich bin ein Schmökerkäufer. Ich liebe es im Buchladen stundenlang zu schmökern und dann nehme ich ein oder zwei Bücher mit.

Ganz selten bestelle ich ein Buch das mir irgendwer empfohlen hat. Meistens kaufe ich ganz spontan.

Ich denke, dass die meisten so kaufen wie ich. Wenn dann das Buch nicht im Laden steht, wars das. Also wer bestimmt was in die Läden kommt, bestimmt die Trends.

Eric

Anonym hat gesagt…

Von der Seite habe ich das noch gar nicht betrachtet. Hm, wer wäre das denn?

Claus T.