Samstag, 22. Jänner 2005

Roter Mond

Perth, eingehüllt in eine Rauchwolke, die mich an Nebel an einen Herbstmorgen in Niederbayern erinnert. Die Sicht keine zehn Meter, die Stadt ist wie ausgestorben. Niemand, der nicht unbedingt muss, hält sich im Freien auf. Jeder Atemzug löst einen Hustenanfall aus. Die Hitze ist unerträglich.

In den Hügeln vor der Stadt setzen 300 Männer in gelben Jacken, dicken Handschuhen und Helmen alles daran das Feuer einzudämmen und ein Übergreifen auf die äußeren Vororte zu verhindern. Menschen werden evakuiert, es bleibt nur Zeit das nötigste einzupacken. Papiere, Fotos, die wichtigsten Erinnerungsstücke und die Feuerversicherungspolizze nicht vergessen. Sie werden in der Turnhalle der Grundschule untergebracht. Einige weigern sich zu gehen und versuchen mit Gartenschläuchen ihre Häuser zu retten.

Ich hatte keine Ahnung welche Kraft, welche Schönheit ein Feuer hat. Ich hatte keine Ahnung wie sehr wir Menschen kämpfen müssen es unter Kontrolle zu bringen. Ich hatte keine Vorstellung welchen Respekt und welche Affinität Feuerwehrleute zu dem Element verspüren, das auszulöschen ihr Job ist. Ich wusste nicht, dass Feuer den Mond blutrot färbt.

Stoff für ein neues Buch? Kann sein, doch erst muss das Manuskript zu "Die schwarzen Tränen der Sonne" fertig werden.

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