Dienstag, 25. Jänner 2005

Care Taker

Normay, Pilbara, mitten in den Kimberlys, dort wo sonst nichts ist als roter Staub und eine vorübergehend stillgelegte Goldmine. Ein riesiger Dieselgenerator, der zweihundert Meter vom Haupthaus in einem Schuppen untergebracht ist dröhnt und stinkt vierundzwanzig Stunden am Tag.

Einer der aussieht wie eine australische Version des Rübezahl, kümmert sich um die Anlage. Er redet nicht viel, mit wem auch. Wenn ein ab und an ein Team Geologen kommt um irgendwelche Gesteinsproben zu nehmen, kocht er ein Festmahl und bäckt einen Kuchen.

Sein Job ist es darauf zu achten, dass die Mine in einem brauchbaren Zustand ist, bis die Gesellschaft sich entschließt weiter zu schürfen und die Anlage wieder in Betrieb nimmt.
Arthur Chance, der Caretaker. (Hier geht’s zu Arthurs Blog) Siebzehn Dollar fünfzig pro Stunde, zehn Stunden pro Tag, sieben Tage pro Woche. Quartier, Verpflegung und Munition frei. Telefon und Internet via Satellit, ein Firmenwagen und ein paar Gewehre. Völlig einsam und unterfordert. Hier ist es eine Abwechslung, wenn der Reifen des Gabelstaplers platzt. Arthur braucht ihn um den Sprit zum Generator zu bringen. Ersatzreifen ist keiner aufzutreiben. Er muss von Perth hergebracht werden. Das dauert. Unkonventionelle Lösungen sind Arthurs Spezialität.

Ist das nicht der Traumjob eines jeden Schriftstellers? Absolute Einsamkeit, Ruhe, endlos viel Zeit um zu Schreiben? Caretaker, auch eine Idee für ein neues Buch ...

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